Gleich ein Viertel der gesamten B-2-Flotte hat die US Air Force in den Indischen Ozean verlegt. Satellitenbilder zeigen mindestens fünf Maschinen auf dem Vorfeld des Flughafens von Diego Garcia auf dem gleichnamigen Atoll. Dort unterhalten die USA eine Naval Support Facility samt Fliegerhorst. Schon mehrfach waren Bomber der USAF auf der strategisch wichtigen Insel zu Gast. Im Gegensatz zu früheren Verlegungen gab es seitens des Pentagons keine offizielle Mitteilung über die Anwesenheit der Spirit-Bomber.
Auch die hohe Anzahl von bis zu sieben Maschinen ist ungewöhnlich, denn die Gesamtflotte beträgt ja nur 20 Flugzeuge, einschließlich von in der Wartung befindlichen Jets. Vermutlich fliegen die Bomber Einsätze im Mittleren Osten, entweder zur Abschreckung des Irans oder zur Bekämpfung der Houthi-Miliz im Jemen. In den USA sorgt derzeit aber eine andere Tatsache für Kritik: Die Bomber auf Diego Garcia stehen unter freiem Himmel, da dort keine passenden Schutzbauten existieren.
Bedrohung von und für Iran
Die Insel liegt zwar rund 3800 Kilometer vom Iran entfernt, aber das Land hat in den letzten Jahren seine Kräfte auf dem Marine-Gebiet ausgebaut. Aktueller Höhepunkt ist der Drohnen-Träger Shadid Bagheri. Auch die von einem Container-Frachter zur mobilen Operationsbasis umfunktionierte Shadid Mahdavi hat in der Vergangenheit schon ballistische Flugkörper abgefeuert. Somit scheint die pure Distanz kein Sicherheitsfaktor mehr zu sein.
Für den Iran stellen die B-2 wiederum eine große Bedrohung dar, da sie als einziges US-Muster die GBU-57 einsetzen können. Der fast 15 Tonnen schwere Massive Ordnance Penetrator (MOP) könnte verbunkerte Anlagen etwa aus dem Atom-Programm des Irans aufs Korn nehmen. US-Präsident Donald Trump hatte bereits Luftschläge angedroht. Bereits seit geraumer Zeit gibt es in den USA Kritik an fehlenden Schutzbauten vor allem auf den Basen in Asien. Auf diesem Gebiet überflügelt China die US-Streitkräfte deutlich.