Die Besatzung der Northrop Grumman B-21 besteht bis dato aus zwei Personen: Pilot und Co-Pilot. Dies will die US Air Force wohl ändern. Statt zweitem Flugzeugführer soll im Cockpit der Raider ein Waffensystemoffizier (Weapons Systems Officer, WSO) Platz nehmen. Dies geht aus einem Memorandum des Chefs des Global Strike Commands (AFGSC), General Thomas Bussiere, hervor, das dem US-Magazin Aviation Week zugespielt wurde.
Der erst vor wenigen Tagen aus seinem Amt ausgeschiedene Offizier begründete die Empfehlung mit der Komplexität des Musters. Die B-21 könne ihr volles Potenzial nur mit einer Mischung aus Fähigkeiten ausschöpfen: fliegerische Erfahrung, Waffeneinsatz, Operationen im elektromagnetischen Spektrum, Sensormanagement, Echtzeit-Gefechtsführung und agile Neuplanung im Kampf. Daher sei ein Waffensystemoffizier notwendig. Nur im Gegensatz zu Typen wie der B-1B Lancer und B-52H Stratofortress ist in der Raider kein Platz für ein zusätzliches Besatzungsmitglied, so dass die USAF erstmals bei einem Bomber auf einen zweiten Piloten verzichten müsste.
Risiko bei langen Einsätzen
Angesichts der teilweise extremen Langstreckenmissionen der US-Stealth-Bombers könnte die Ermüdung des einzigen Piloten an Bord zu einem Problem werden. So waren die B-2 beim Angriff auf den Iran ganze 37 Stunden in der Luft. Die Besatzung der Spirit besteht aus zwei Piloten. Daher ist davon auszugehen, dass die Systeme der Raider über ein hohes Maß an Autonomie verfügen und womöglich künstliche Intelligenz zur Unterstützung einsetzen. Eine endgültige Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen.
Derweil läuft die Flugerprobung der beiden Raider in Edwards weiter. Allerdings halten die USAF und Hersteller Northrop Grumman mit weiteren Informationen zurück. Auch die geplante Stückzahl gilt weiter als offen.





