Neue US-Basis - Hier fliegen bald die deutschen F-35-Piloten

USAF baut neue Trainingsbasis für Stealth-Jets
Hier fliegen bald die deutschen F-35-Piloten

Zuletzt aktualisiert am 24.06.2024

Jets statt Drohnen: Bald starten in Fort Smith im US-Bundesstaat Arkansas wieder Fighter. Vor rund zehn Jahren hatte das auf der Ebbing Air National Guard Base stationierte 188th Wing seine A-10 Thunderbolt II gegen die MQ-9 Reaper eingetauscht. Nun steht mit der Lockheed Martin F-35 Lightning II das modernste Mehrzweckkampfflugzeug in den Startlöchern.

A-10 Thunderbolt II vor Hangar in Ebbing
US Air Force

Entlastung für Luke AFB

Erstmals stellt die US Air Force eine Einheit auf, die ausschließlich ausländische Piloten ausbilden wird und nicht an einem regulären Geschwader angegliedert ist. Bisher findet die Schulung angehender Lightning-Flugzeugführer auf der Luke AFB in Arizona statt. Hier lernen Soldaten aus Dänemark, Italien, den Niederlanden, Norwegen und bald auch Belgien den Umgang mit dem Stealth-Jäger. Aber die Kapazitäten dort nähern sich dem Limit, so dass die Generäle sich zur Errichtung einer zweiten Basis entschieden.

Rückkehr von Traditionseinheit

Dabei hatte sich Ebbing in einem hart umkämpften Wettbewerb gegen die Selfridge ANG Base in Michigan durchgesetzt. Am 2. Juli ruft die USAF jetzt in Arkansas die 57th Fighter Squadron ins Leben. Sie folgt damit der Tradition der bis Mitte der 90er auf Island stationierten 57th Fighter Interceptor Squadron, den "Black Knights". Koordiniert wird das ganze zunächst vom 33rd Wing aus Eglin in Florida. Bis zu 24 Exemplare der F-35 sollen in Ebbing fliegen.

Premiere mit Polen

Als erste Nation beginnt Polen in diesem Herbst die Ausbildung auf der Lightning II. Später folgen Piloten aus Deutschland (ab Herbst 2026), Finnland (ab Herbst 2025), der Schweiz (Sommer 2027) und später Tschechien. Singapur kommt im Herbst 2026 mit der F-35, verlegt aber auch im Sommer 2027 die Umschulung auf die F-16 von Luke nach Ebbing mit bis zu zwölf Fighting Falcons.

Zeltstadt zum Übergang

Die neuen Piloten starten allerdings zunächst mit einem dreimonatigen Basiskurs in Eglin, der Theorie und Simulator-Einsätze umfasst. Erst dann geht es für vier weitere Monate in Arkansas ins Cockpit. Der Umweg über Florida bleibt nötig, bis in Ebbing ein eigenes Simulator-Zentrum fertiggestellt ist. Insgesamt 850 Millionen Dollar wollen die Planer bis 2028 in den Ausbau der Basis investieren, um zum Ende des Jahrzehnts die maximale Zahl von 36 ausgebildeten Piloten pro Jahr zu erreichen. Bis es so weit ist, kommen in einigen Bereich Wohncontainer und Zelte als Übergang zum Einsatz. Kurz vor der Ankunft der polnischen Piloten im September verlegen F-35 aus Eglin in einer Übung nach Ebbing, quasi als Generalprobe für die Aufnahme des Übungsflugbetriebs.