Frankenstein-F-35 Kampfjet fliegt - USAF macht aus zwei kaputten Lightnings ein neues Flugzeug

USAF fügt zwei kaputte Kampfjets zusammen
Frankenstein-F-35 fliegt wieder

Veröffentlicht am 06.02.2025

In Anlehnung an das aus verschiedenen Körperteilen geschaffene Frankenstein-Monster hat die US Air Force den Kombi-Jet "Franken-Bird" getauft. Die Techniker vom 388th Fighter Wing auf der Hill Air Force Base in Utah hatten das nach eigenen Worten "unmöglich erscheinende Vorhaben" im Jahr 2023 in Angriff genommen, gemeinsam mit dem F-35-Programmbüro, dem Ogden Air Logistics Complex und dem Hersteller Lockheed Martin.

Zum ersten Mal überhaupt kombinierten sie aus zwei Unfall-Jets eine funktionsfähige F-35. Die Grundlage dazu bildete die Lightning mit der Kennung 17-5269, die im Juni 2020 in Hill auf die Nase gefallen war. Das Bugrad hatte versagt und so den vorderen Rumpf stark in Mitleidenschaft gezogen. Den neuen Bug spendete der Jet mit der Seriennummer 10-5015, dessen hinterer Teil bei einem Triebwerksbrand im Juni 2014 schwere Schäden davongetragen hatte. Eine besondere Herausforderung stellte dabei die Verbindung der zahlreichen Leitungen dar. Schließlich mussten die Spezialisten das Kontrollzentrum, sprich Cockpit, mit dem Rest des Flugzeugs zusammenführen.

Überprüfung beim Hersteller

Die langwierige Arbeit hat sich ausgezahlt: Im Januar 2025 konnte die wieder aufgebaute F-35A in Hill zu einem ersten Check-Flug starten. Anschließend ging es nach Fort Worth, damit dort Lockheed Martin die fehlende Beschichtung am Bug aufbringen und letzte Zulassungen durchführen kann. Sind diese beendet, kommt der Franken-Jet wieder zurück nach Hill, um dort bei der 4th Fighter Squadron zu fliegen. Er trägt weiterhin die Kennung 17-5269.

Das ganze Projekt lieferte wertvolle Erkenntnisse für die Instandsetzung von modernen Kampfflugzeugen im Einsatz auf vorgeschobenen Basen, etwa durch Beschuss-Schäden (Battle Damage Repair). Schließlich musste das Geschwader Werkzeuge, Halterungen und andere Ausrüstung für die komplexe Reparatur selbst entwerfen und fertigen. Zudem sind die neuen Geräte transportierbar. "Als wir das Flugzeug erhielten, war es nur eine Hülle", sagte Senior Airman Jaguar Arnold, der für das Flugzeug zuständige Crew Chief der 4th Fighter Generation Squadron (FGS). "Es gab eine Menge Aufgaben zu erledigen, die wir auf Staffel-Ebene noch nie gemacht hatten." Dazu gehörte der erneute Einbau des Bugfahrwerks, das korrekte Ausrichten des Schwerpunkts der Maschine, die Verlegung von Kabelbäumen und die Fertigstellung des Cockpits mit sämtlicher Avionik.

Zu guter Letzt hat die Aktion dem US-Steuerzahler Geld gespart: Die Kosten für die Reparatur schätzt die Air Force auf rund sechs Millionen Dollar – eine neue F-35A hätte aber mehr als 80 Millionen gekostet.