Verloren seit 1950
Kanadischer Taucher findet mögliche Atombombe

Ein kanadischer Taucher hat vor Kanadas Westküste möglicherweise eine seit 1950 verlorene Atombombe gefunden, die ein B-36-Bomber bei einem Absturz mitgeführt hatte.

Kanadischer Taucher findet mögliche Atombombe

Die Royal Canadian Navy habe ein Spezialschiff entsandt, um die Angaben des Tauchers zu überprüfen, meldete der kanadische Fernsehsender CBC News. Der Taucher Sean Smyrichinsky habe nach einem Tauchgang nahe Banks Island in British Columbia den mysteriösen Fund gemeldet. 

Bei dem von Smyrichinsky beschriebenen Objekt könnte es sich um eine "Mark IV"-Atombombe handeln, die eine amerikanische Convair B-36 am 13. Februar 1950 im fraglichen Gebiet verloren hat. Der Bomber war bei einem Übungsflug, einem simulierten Angriff auf San Francisco, in Brand geraten. Nachdem drei Triebwerke brannten, sprang die Besatzung mit dem Fallschirm ab und wollte das danach führerlose Flugzeug in den Pazifik stürzen lassen. Zwölf der 17 Besatzungsmitglieder konnten sich retten. Die fünf Tonnen schwere Bombe wurde angeblich vor dem Absturz noch über dem Pazifik ausgeklinkt.

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Erst vier Jahre später wurden Flugzeugtrümmer des Bombers entdeckt, allerdings entgegen der erwarteten Flugrichtung im Küstengebirge von British Columbia. Die Stelle liegt rund 80 Kilometer südlich des jetzigen Fundortes.

Der von der US Air Force bestätigte Absturz galt als erster "Broken Arrow" (US-Codename für den Verlust einer Atombombe). Unklar blieb ob die sogeannte "Fat Man"-Bombe ganz oder teilweise explodierte oder ob sie sich noch vom abstürzenden Flugzeug gelöst hatte. Es ist nach aktuellen Angaben der kanadischen Streitkräfte nicht einmal klar, ob die jetzt gefundene Bombe eventuell nur eine unscharfe Trainingswaffe war.

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Erscheinungsdatum 06.03.2023