Wie Embraer bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz erläuterte schlagen die Verzögerungen im Flugtestprogramm mit einer einmaligen Kostenaufschlag von 127,2 Millionen US-Dollar zu Buche. Dies soll aber die Gewinnaussichten für 2018 nicht wesentlich beeinträchtigen.
Laut Embraer wird die Basiszertifizierung der KC-390 durch die brasilianische National Civil Aviation Agency (ANAC) wie ursprünglich geplant für die zweite Jahreshälfte 2018 erwartet. Die Flugerprobungskampagne erreichte bis zum Ende des zweiten Quartals mehr als 1700 Flugstunden, trotz eines Zwischenfalls mit dem Prototyp 001 im Mai, als er während der Rollerprobung im Embraer-Werk Gavião Peixoto (SP) von der Bahn abkam und umfangreichen Schäden am Rumpf und den Fahrwerken erlitt.
Das erste Serienflugzeug (Flugzeug 003) wurde in der ersten Hälfte des Jahres 2018 fertig gestellt und befindet sich derzeit in der Zertifizierungsphase. Dieses erste Serienflugzeug soll wie angekündigt bis Ende 2018 an die brasilianische Luftwaffe (FAB) ausgeliefert werden. Als Ergebnis des oben beschriebenen Vorfalls mit dem Prototyp 001 und dem Bestreben, die möglichen Auswirkungen auf die Testkampagne für die endgültige militärische Zertifizierung (FOC - Final Operational Capability) zu minimieren, hat sich das FAB bereit erklärt, Embraer das Flugzeug 003 für die Durchführung der Flugerprobungskampagne neben dem Prototypflugzeug 002 zur Verfügung zu stellen.
Damit erfolgt die Inbetriebnahme der KC-390 bei der FAB, die bisher bis Ende 2018 erwartet wurde, nun mit der Auslieferung des zweiten Serienflugzeugs (004) im Jahr 2019. Die Auslieferungen der nachfolgenden Serienflugzeuge erfolgen unverändert zu den vereinbarten Terminen. Die Serienproduktion schreitet mit der Montage der Flugzeuge Nummer 004 bis 008 normal voran, so Embraer.