Embraer vermarktet die Erdkampfausführung des Super-Tucano-Trainers als günstiges, aber leistungsfähiges Kampfflugzeug. In der Tat haben die Brasilianer mittlerweile mit mehr als 20 Ländern einen ansehnlichen Kundenstamm bei der A-29 zusammengetragen. Darunter befand sich auch die US Air Force, die drei Exemplare für das Special Operations Command beschafft hatte. Die Turboprops kamen ab 2021 zur Auslieferung nach Hurlburt Field in Florida.

Diese A-29 trägt die Markierungen der im Zweiten Weltkrieg in Burma und China eingesetzten US-Flugzeuge.
Training "befreundeter Nationen"
Dort sollten sie zur Aus- und Weiterbildung von Personal befreundeter Nationen dienen. Die Maßnahmen erfolgten im Rahmen des CAA-Programms (Combat Aviation Advisor). Als Erinnerung an die 1st Air Commando Group und deren Einsätze in Burma und China während des Zweiten Weltkrieges erhielt eine Maschine einen speziellen Retro-Anstrich. Im Vorfeld hatte die 81st Fighter Squadron in Moody, Georgia, bereits afghanische Piloten auf der A-29 ausgebildet. Anschließend wurden die leichten Erdkämpfer nach Afghanistan überführt. Derweil waren die drei CAA-Tucanos nach dem Stopp des Projekts seit Ende 2023 praktisch arbeitslos. Der ursprünglich geplante Verkauf kam jedoch nicht zustande. Stattdessen bahnte sich eine andere Lösung an.
Umzug nach Edwards
Wie die USAF im Oktober mitteilte, kam das Turboprop-Trio schon Mitte Juli in ihrer neuen Heimat auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien an. Laut dem 412th Test Wing sind die Maschinen die ersten neu der Schule zugeteilten Fluggeräte seit fast 30 Jahren. Dank ihrer Avionik und zahlreichen Außenlaststationen erlaubten die Tucanos Trainings und Versuche mit einer Vielzahl von Sensoren und Waffen.
Alternative zu teuren Jets
Damit reduziere sich der Bedarf entsprechender Dienste an den im Unterhalt teureren Jets F-16 Fighting Falcon und T-38 Talon. Außerdem eignete sich die Zelle der A-29 hervorragend für Trudelversuche. Mit der Einführung "wird nicht nur eine Investition des Steuerzahlers in Höhe von 63 Millionen Dollar umgewidmet, sondern auch der Lehrplan der Testpilotenschule modernisiert und erweitert", sagte Michael Banzet, Direktor der Planungsabteilung des Air Force Test Centers.