Die US Air Force verbessert ihre WC-130J-Wirbelsturm-Aufklärer

WC-130J als Wirbelsturmaufklärer
Hurricane Hunters testen neue Satcom-Anlage

Veröffentlicht am 04.11.2021
Hurricane Hunters testen neue Satcom-Anlage
Foto: USAF

Sie haben einen der verwegendsten Jobs in der gesamten Luftfahrt: Die Reservisten der "Hurricane Hunters" des 53rd Weather Reconnaissance Squadron der US Air Force. Im Dienst der Wetterforschung fliegen sie gezielt mit ihren zehn WC-130J Super Hercules in Wirbelstürme hinein und gewinnen dort Wetterdaten, die einen gezielten Schutz der Bevölkerung möglich machen. Dabei trotzen sie extremen Windstärken, Turbulenzen, Vereisung und eingebetteten Gewittern.

Beim Durchfliegen der Wirbelsturmsysteme werfen die Hercules aus der geöffneten Heckklappe Funksonden ab, die im freien Fall meteorologische Daten gewinnen und an Computer an Bord senden, um Aussagen über die Energie und Entwicklung der schweren Unwetter zu treffen, die ganze Landstriche im Südosten der USA bedrohen können.

Um die gewonnenen Daten künftig noch besser und schneller an die US-Unwetter-Lagezentren, wie das National Hurricane Center in Florida oder das Central Pacific Hurricane Center in Hawaii, zu übermitteln, testen die Hurricane Hunters derzeit eine neue, verbesserte Satellitenanlage. Sie soll ein Live-3D-Radarlagebild in hoher Auflösung übermitteln können, nicht nur stoßweise Momentaufnahmen schicken, wie das bisherige System.

Bei der ersten, zweitägigen Testserie wurde eine provisorische Satcom-Anlage, die sogenannte X-Band Multi-Purpose Hatch System Solution, in der Cockpit-Notausstiegshaube der Hercules installiert. Ein Laptop liefert ihr die passend aufbereiteten Daten aus dem Bordsystem des Flugzeugs. Im Radome befindet sich eine schwenkbare 18-Zoll-Antennenschüssel. Die ersten Testflüge dienten Funktionstests unter normalen Flugbedingungen und der Probe, ob andere Bordsysteme gestört werden. Bisher bewährte sich die Anlage.

Erst in der nächsten Testphase stehen Testflüge in echten Wirbelsturmsystemen an. Diese Flüge sind von der aktuellen Wetterlage abhängig und münden in der Entwicklung einer dauerhaften Antennenkonfiguration an einem festen Einbauort. Die neue Anlage wird auch vom Boden aus jederzeit Daten übermitteln können.