Die von Boeing-Ingenieuren und Mathematikern entwickelte, neue Software optimiere den Einsatz von Windkanalmodellen, teilte Boeing mit. Mit Hilfe eines komplexen Algorithmus werde die effizienteste Manöverfolge zur Vermessung der unterschiedlichen Testaufgaben festgelegt. Dadurch verkürze sich die Zeit im Windkanal und die Dauer für die Herstellung der jeweils benötigten Testkonfigurationen.
Erster Nutznießer der neuen Software wurde die Boeing 777-9. Deren Testläufe bei niedriger Geschwindigkeit im britischen Windkanal von Farnborough konnten mit Hilfe des Programms um rund 25 Prozent verkürzt werden. Das neue Software-Tool soll künftig auch bei anderen Tests im QinetiQ-Windkanal verwendet werden. Die maßstabsgetreuen Flugzeugmodelle werden in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, Konfigurationen und Trimmlagen vermessen. Dazu sind zwischendurch immer wieder Umbauten am Modell nötig.

Für die Windkanaltests in Farnborough nutzte Boeing ein Modell der 777X von 5,5 Prozent Größe des Originals. Es war 4,22 Meter lang und hatte eine Spannweite von 3,92 Meter. Mit Hilfe von hunderten eingebauten Sensoren kann man die aerodynamischen Leistungen und die Lasten bei simulierten Abflügen und Anflügen vermessen. Höhere, transsonische Geschwindigkeiten vermisst Boeing unter anderem im eigenen Windkanal in Seattle und im europäischen Windkanal ETW in Köln.