„Kinschal-Killer“: NATO kauft bis zu 1000 Patriot-Flugkörper

Produktion in Deutschland
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Großauftrag: NATO kauft 1000 Patriot-Flugkörper

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Um die eigenen Bestände nach den Abgaben an die Ukraine wieder aufzufüllen und eventuell weitere Einheiten des Flugabwehrsystems transferieren zu können macht das westliche Verteidigungsbündnis einen Großeinkauf. Die neuen Raketen sollen in Europa gebaut werden – auch Deutschland ist mit dabei.

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Die NSPA-Unterstützungs- und Beschaffungsagentur der NATO (NATO Support and Procurement Agency) vergab den Auftrag an das Gemeinschaftsunternehmen COMLOG von RTX (Raytheon) und MBDA Missile Systems. "Das Hochfahren der Munitions-Produktion ist der Schlüssel für die Sicherheit der Ukraine und unserer", sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf X. Einschließlich Optionen umfasst die Bestellung 1000 Flugkörpern im Gesamtwert von 5,1 Milliarden Euro. Dabei handelt es sich um die GEM-T-Version des Patriot PAC-2. Diese "Guidance Enhanced Missile-Tactical" enthält Verbesserungen für den Einsatz gegen taktische ballistische Raketen und wurde laut Informationen der US Army bereits in der Ukraine eingesetzt.

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Die GEM-T-Version des Flugkörpers besitzt Verbesserungen für den Einsatz gegen taktische ballistische Raketen.

Einsatz gegen Kinschal

Angeblich kann das System die von Russland als „unbesiegbar“ bezeichnete Kinschal bekämpfen. Am 2. Januar 2024 hätten die ukrainischen Streitkräfte laut ihrem Oberbefehlshaber Waleryj Saluschnyj alle zehn an diesem Tag gestarteten Ch-47M2-Hyperschallraketen abgeschossen.

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Flugkörper für Deutschland

Gemäß MBDA gehen die neuen Patriot-Flugkörper unter anderem an Deutschland, die Niederlande, Rumänien und Spanien. Außerdem sollen verbesserte Komponenten qualifiziert und neue Zulieferer mit an Bord geholt werden. Der Kauf ist die erste Maßnahme im Rahmen der im Oktober 2022 ins Leben gerufenen European Sky Shield Initiative für eine gemeinsame europäische Luftverteidigung, damals beschlossen von 14 NATO-Mitgliedern und Finnland.

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Das Waffensystem wird bereits in Deutschland betreut.

Produktion in Bayern

Wie Thomas Gottschild, Geschäftsführer MBDA Deutschland, mitteilte, soll eine Patriot-Produktionslinie in Deutschland entstehen. Auch die Fertigung "wichtiger Subkomponenten" ist geplant. Details zum Zeitplan gibt es indes noch nicht. Der Flugkörper stellt hier kein Neuland dar: Seit seiner Gründung im Jahr 1987 hat COMLOG im bayrischen Schrobenhausen bereits mehr als 5000 PAC-2-Flugkörper gewartet.

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