Airbus Safran Launchers (ASL) wird mit 74 Prozent der Anteile Hauptaktionär von Arianespace. ASL übernahm die Anteile des mit rund 35 Prozent bisher größten Aktionärs, der französischen Raumfahrtbehörde CNES. Das teilten ASL und Arianespace am Mittwoch mit.
Als Tochtergesellschaft von ASL bleibt Arianespace ein eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Evry bei Paris, Anlagen in Kourou in Französisch-Guayana und Büros in Washington D. C., Tokio und Singapur. Das Unternehmen betreibt die drei Trägerraketen Ariane 5, Sojus (in Partnerschaft mit der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos) und Vega. Insgesamt sind 19 europäische Unternehmen an Arianespace beteiligt.
Die CNES wird künftig im Aufsichtsrat von Arianespace wie die europäische Raumfahrtagentur ESA eine gutachterliche Position einnehmen. In der Aktionärsversammlung am 9. Dezember würden die Rücktritte der drei bisherigen CNES-Aufsichtsräte und ihr Ersatz durch ASL-Direktoren wirksam, so Arianespace.
Neue Struktur soll internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern
"Nach Unterzeichnung des Ariane-6-Vertrages am 9. November bei der ESA ist dieser Wandel in unserer Anteilsstruktur positiver Schub für den Wandel der ganzen europäischen Trägerindustrie mit großen Vorteilen für unsere Kunden", sagte Stéphane Israël, Chairman und Chief Executive Officer von Arianespace. Der größere Anteil von Airbus Safran Launchers werde einen zunehmend flexibleren Betrieb der Ariane sowie neue Möglichkeiten für die Angestellten von Arianespace eröffnen. Arianespace behalte die enge Verbindung zu anderen industriellen Aktionären bei und werde weiter mit allen Satellitenherstellern zusammenarbeiten. "Gemeinsam können wir unseren Kunden auf effizientere Weise leistungsfähige Lösungen anbieten und neue betriebliche Synergien sowohl für die Ariane 5 als auch für die künftige Ariane 6 schaffen", sagte Alain Charmeau, CEO von ASL.
Die Entscheidung über die neue Anteilseignerstruktur von Arianespace wurde bei der ESA-Ministerratskonferenz Ende 2014 getroffen. Im August 2015 haben ASL und die ESA den Ariane-6-Entwicklungsvertrag im Wert von 2,4 Milliarden Euro unterzeichnet.