Blau und weniger voluminös: Astronauten, die künftig mit der von Boeing gebauten Raumkapsel CST-100 Starliner zur Internationalen Raumstation ISS fliegen, bekommen neue Raumanzüge. Boeing stellte die Astronautenkleidung am Mittwoch vor.
Boeing übernimmt teilweise früherer Designs, führt aber auch Innovationen ein. So wird neues Material verwendet, was die Raumanzüge leichter und flexibler macht. Der Stoff führt Wasserdampf vom Astronauten weg nach draußen, während die Luft im Anzug bleibt. Spezielles Material an Ellbogen und Knien ermöglicht mehr Bewegungsfreiheit. Zudem kann die Form des Anzugs durch Reißverschlüsse daran angepasst werden, ob der Astronaut steht oder sitzt.
Helm und Visier sind in den Anzug integriert und nicht wie bisher abnehmbar. Zudem sind die Handschuhe Touchscreen-sensitiv. Neue Ventile sorgen für bessere Kühlung, können den Anzug aber augenblicklich unter Druck setzen.
Der komplette Raumanzug wiegt inklusive Zubehör zehn Kilogramm, das sind nach Angaben der NASA rund fünf Kilogramm weniger als die Start- und Wiedereintrittsanzüge der Space-Shuttle-Astronauten.
Bemannte Flüge sind 2018 geplant

Der Raumanzug dient als Redundanz zum Lebenserhaltungssystem der Kapsel. "Wenn bei einer Mission alles gut geht, braucht man ihn nicht", sagt Richard Watson, Subsystem-Manager für Raumanzüge im Commercial-Crew-Programm der NASA. "Der neue Anzug ist viel leichter, stärker körperbetont und einfacher, was immer gut ist. Bei komplizierten Systemen gibt es mehr Möglichkeiten, kaputt zu gehen", sagt NASA-Astronaut Eric Boe.
Boe und die Astronauten Bob Behnken, Doug Hurley and Suni Williams trainieren für Testflüge mit den in der Entwicklung befindlichen privaten Raumschiffen CST-100 Starliner von Boeing und Crew Dragon von SpaceX. Bemannte Flüge sollen 2018 beginnen.