Vor elf Jahren war MESSENGER gestartet worden (Mercury Surface, Space Environmant, Geochemistry and Ranging) und nach sechseinhalbjährigem Flug am 18. März 2011 in eine Umlaufbahn um den Merkur eingeschwenkt. Die sogenannte Primärmission war für die Dauer eines Jahres veranschlagt und diente der Sammlung von Fotos und wissenschaftlichen Daten. Als sich nach diesem Jahr herausstellte, dass die Sonde und ihre Bordinstrumente in bester Verfassung befanden, war eine zweimalige Missionsverlängerung möglich, was unser Wissen über diese ausgeglühte Felskugel enorm erweiterte. Eine große Überraschung brachte beispielsweise die Entdeckung gefrorenen Wassers am Boden tiefer Krater in den nie vom Sonnenlicht beschienenen Polarregionen des Planeten. Diese von Staub bedeckten Eisschichten sollen immerhin mehr als zwei Kilometer dick sein. Wissenschaftler vermuten, dass das Wasser dafür von den Einschlägen früher Kometen und Asteroiden stammte.
Dass MESSENGER überhaupt so lange zufriedenstellend arbeiten konnte, lag nicht zuletzt an der Verwendung neuartiger Materialien beim Bau der Sonde. So betrug zum Beispiel die Arbeitstemperatur hinter dem reflektierenden Keramikschild der Sonde nur 20 Grad Celsius, während sie auf der der Sonne zugewandten Seite bei 300 Grad lag! Nun aber geht der Treibstoffvorrat des Bordtriebwerks zu Ende, und mit vier gezielten Bahnänderungsmanövern soll die Sonde zum Absturz auf der Planetenoberfläche gebracht werden. Die letzte dieser Zündungen soll am 24. April stattfinden, wobei der Resttreibstoff komplett verbraucht wird. Dann stürzt MESSENGER mit 3,91 km/s der Planetenoberfläche entgegen und zerschellt in den glühenden Felsen. Das allerdings wird man von der Erde aus nicht beobachten können, weil der Einschlag auf der uns abgewandten Merkurseite erfolgen wird.