Die NASA-Ingenieure haben zuletzt am Dienstag versucht, Kontakt mit dem rund 15 Jahre alten, solarbetriebenen Rover aufzunehmen, allerdings kam kein Signal zurück. Deshalb wird angenommen, dass die Batteriespannung unter 24 Volt gesunken ist und sich Opportunity in einen Niedrigleistungsmodus versetzt hat. In diesem Zustand sind alle Subsysteme mit Ausnahme der Missionsuhr ausgeschaltet.
Der Grund für den niedrigen Batteriestand des NASA-Rovers ist ein gigantischer Staubsturm, der den Himmel verdunkelt. Der Sturm wurde nach Angaben der NASA erstmals am 30. Mai entdeckt und baut sich seitdem stetig weiter auf. Er bedeckte zuletzt eine Fläche von 35 Millione Quadratkilometern - ein Viertel des Roten Planeten.
Staubstürme sind nach Angaben der NASA nicht überraschend, aber doch selten. Alle drei bis vier Marsjahre (sechs bis acht Erdenjahre) können sie sogar den ganzen Planeten einhüllen und Wochen oder Monate dauern. Der letzte Sturm mit solch globalem Ausmaß war 2007. Bei zu langer Dauer des Sturm bestehe für Opportunity das Risiko, dass der Rover seine energieintensiven Heizelemente nicht mehr betreiben kann, die ihn vor der extremen Kälte auf dem Mars schützen sollen.
NASA-Raumfahrzeuge beobachten den Sturm

"Das ist der ideale Sturm für die Marswissenschaft", sagt Jim Watzin, Direktor des Mars-Explorationsprogramms der NASA in Washington. "Wir betreiben eine historische Anzahl an Raumfahrzeugen auf dem Roten Planeten. Jedes davon bietet einen einmaligen Blick darauf, wie sich Staubstürme bilden und verhalten - Wissen, dass für künftige robotische und bemannte Missionen wichtig sind."
Aktuell befinden sich drei Orbiter in einer Umlaufbahn um den Mars - der Mars Reconnaissance Orbiter, der mit seiner Weitwinkelkamera als Frühwarnsystem für solche Wetterphänomene fungiert, 2011 Mars Odyssey mit einer Infrarotkamera und MAVEN (Mars Atmosphere and Volatile Evolution), der das Verhalten der oberen Atmosphäre und den Gasverlust ins Weltall untersucht. Auf der Marsoberfläche befindet sich neben dem schlafenden Opportunity-Rover zudem auch noch der Rover Curiosity. Anders als Oppurtinity verfügt er über nuklear betrieben Batterien.