Die Eurofighter-Pilotin Nicola Baumann und die Meteorologin Insa Thiele-Eich absolvieren am Dienstag vom russischen Militärflughafen Star City nahe Moskau ihren ersten Parabelflug. Zudem stehen Trainingseinheiten in der Zentrifuge auf dem Programm, wie die Initiative "Die Astronautin" in einer Pressemitteilung bekanntgab.
"Die Trainingseinheiten in Moskau sind ein erster wichtiger Schritt für die beiden Trainees in ihrer Astronautenausbildung“, sagt Peter Eichler, Crew Training Coordinator, der 16 Jahre für die ESA Astronautentraining entwickelt und durchgeführt hat. „Im weiteren Verlauf erhalten die beiden Frauen eine maßgeschneiderte Ausbildung mit technischen und wissenschaftlichen Übungen, auch Russischunterricht steht auf dem Lehrplan. Russisch ist neben Englisch offizielle Sprache an Bord der ISS.“
Nicola Baumann und Insa Thiele-Eich hatten sich bei der vom Raumfahrt-Personaldienstleister HE Space initiierten Wettbewerb "Die Astronautin" in mehreren Auswahlrunden gegen 400 andere Frauen durchgesetzt. Ziel der Initiative ist es, die erste deutsche Astronautin zur Internationalen Raumstation ISS zu schicken. Die Mission soll 2020 stattfinden und ebenso wie die zweijährige Astronautenausbildung durch Spenden finanziert werden. Während der Mission sollen unter anderem Daten über das Verhalten des weiblichen Körpers in der Schwerelosigkeit und über psychische und soziale Belastbarkeit gesammelt werden.

Nicola Baumann (32) ist Eurofighter-Pilotin bei der Bundeswehr in Nörvenich bei Köln. Sie trägt den Dienstgrad "Major" und ist unter anderem für die Luftraumüberwachung in Deutschland und befreundeten NATO-Nationen zuständig. Nach einer Offiziersausbildung machte die gebürtige Münchnerin eine Ausbildung zur Kampfflugzeugpilotin und absolvierte ein Fernstudium in Maschinenbau mit Schwerpunkt Luft- und Raumfahrttechnik.

Insa Thiele-Eich (34) ist Meteorologin und wissenschaftliche Koordinatorin am Meteorologischen Institut der Universität Bonn. Sie betreibt Grundlagenforschung für eine verbesserte Wetter- und Klimavorhersage und untersucht beispielsweise den Wasser- oder Energieaustausch zwischen Boden, Vegetation und Atmosphäre. In ihrer Doktorarbeit analysiert sie die Auswirkungen des Klimawandels auf Bangladesch. Die gebürtige Heidelbergerin hat Meteorologie an der Universität in Bonn studiert.