Der private, russische Airline-Konzern S7-Group hat den Einstieg beim Raketenprojekt Sea Launch vereinbart. Die Unterzeichnung einer Beteiligung wurde am Mittwoch in Guadalajara, Mexiko, bekannt gegeben. Die geplante Transaktion muss noch von den US-Behörden genehmigt werden. Außerdem unterzeichnete die S7-Group ein Abkommen mit dem Unternehmen S.P. Korolev Rocket and Space Corporation Energia, um den eigentlichen Startbetrieb und die Arbeiten zur Systemintegration bei Sea Launch wieder aufzunehmen.
Sea Launch ist ein kommerzielles Satellitenstartunternehmen, das schon fast drei Dutzend Starts absolviert hat. Dabei werden ausgediente, militärische, sowjetische Zenit-3SL als Trägerraketen genutzt. Gestartet wird von einer maritimen Startplattform in Äquatornähe, um optimale Startbedingungen zu erreichen. Ursprünglich war auch Boeing an dem Projekt beteiligt. Nach einem missglückten Start kam es zur vorübergehenden Insolvenz von Sea Launch und zum Ausstieg von Boeing. Der US-Hersteller klagt seitdem auf Rückzahlung von mehreren hundert Millionen Dollar. Außerdem zerfiel die Allianz zwischen dem ursprünglichen Raketenhersteller Ukraine und Startpartner Russland.
Der neue Investor S7-Group ist Russlands größter privater Airline-Konzern. Er will künftig ins Satelliten-Startgeschäft einsteigen.