Auf hochauflösenden Fotos des Mars Reconnaissance Orbiters (MRO) der NASA konnte das kleine Landegerät identifiziert werden. Als letztes Lebenszeichen unter Federführung von Großbritannien geleiteten Landers galt bisher der 19. Dezember 2003. An diesem Tag war Beagle-2 von Mars Express abgekoppelt worden; sechs Tage später sollte er weich in Isidis Planitia aufsetzen, einem großen Einschlagbecken nahe des Marsäquators. Doch alle Versuche einer Kontaktaufnahme mit Beagle-2 erwiesen sich als fruchtlos, ebenso wie die Suchaktionen mehrerer Mars-Satelliten. Verbleib und Schicksal des Landegerätes blieben bisher ungeklärt.
Bis jetzt! Die Fotos des Mars Reconnaissance Orbiters zeigen, dass die Landung von Beagle-2 besser verlaufen ist, als damals vermutet. Die Manöverabfolge aus Eintritt in die Marsatmosphäre, Abstieg zur Oberfläche und Bodenkontakt haben offenbar weitgehend geklappt, denn, am Boden angekommen, konnte sich der Lander immerhin teilweise entfalten.
Ursprünglich hatte sich Michael Croon die hochauflösenden MRO-Fotos vorgenommen, der bis 2012 am Darmstädter ESOC arbeitete und Mitglied im Mars Express Operations-Team war; ebenso waren Kollegen aus den Beagle-2-Teams aus Industrie und Wissenschaft beteiligt. Eine akribische Bildanalyse war nötig, um die Landesonde aufzuspüren, die vollständig ausgeklappt kaum zwei Meter misst. Solche geringen Ausmaße liegen an der Auflösungsgrenze der auf den Orbitern kreisenden Kameras.
Nach der Entdeckung potentieller Spuren des Landers wurde das betreffende Gebiet in der RegionIsidis Planitiamit zusätzlichen Fotos ins Visier genommen. Beteiligt waren das Kamerateam des MRO, das Beagle-2-Team und Kollegen vom Jet Propulsion Laboratory der NASA. Die Bilder offenbaren, dass Beagle-2 sich nach der Landung geöffnet und zumindest teilweise entfaltet hat.
Genaue Aussagen sind zwar momentan noch nicht möglich, klar erscheint aber, dass ein, zwei oder drei der kreisförmigen Solarpaneele ausgeklappt sind. Auch der Hauptfallschirm konnte unweit der Landestelle ausgemacht werden. Ebenfalls in der Umgebung fanden sich Hinweise auf die hintere Abdeckung der Sonde mit dem daran befestigten Hilfsfallschirm.