Radarsatellit ergänzt Terra SAR-X und TanDEM-X
Erdbeobachtungssatellit PAZ gestartet

Der spanische Erdbeobachtungssatellit PAZ startete am Donnerstag um 15:17 Uhr (MEZ) erfolgreich mit einer Falcon-9 Rakete von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien/USA.

Erdbeobachtungssatellit PAZ gestartet

Rund 75 Minuten nach dem Start empfing die DLR-Bodenstation Weilheim die ersten Telemetriedaten von PAZ, so dass dann die nächsten Missionsschritte beginnen konnten: Während der kritischen ersten fünf Tage übernimmt das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum des DLR (GSOC) die Steuerung von PAZ und prüft den Satelliten auf Herz und Nieren.

Anschließend wird der Satellit an das Bodenkontrollzentrum im INTA (Instituto Nacional de Técnicas Aeroespaciales – Nationales Institut für Luft- und Raumfahrttechnik) in Torrejón de Ardóz bei Madrid "übergeben." PAZ wird von den technischen Teams des INTA und des Satelliteneigentümers Hisdesat betrieben.

Als Hauptauftragnehmer des Programms war Airbus in Spanien für den Bau des Satelliten verantwortlich und leitete ein Team von 15 europäischen Unternehmen und drei Universitäten. „PAZ, Spaniens erster Radarsatellit, wurde im selben Orbit wie die Satelliten TerraSAR-X und TanDEM-X positioniert. Die drei Satelliten bilden eine sehr hochauflösende SAR-Konstellation, die nun kürzere Wiederholraten und eine höhere Erfassungskapazität bietet“, sagte Nicolas Chamussy, Leiter von Space Systems bei Airbus.

PAZ ist mit einem fortschrittlichen, aktiven Radar mit synthetischer Apertur (Synthetic Aperture Radar – SAR) ausgestattet, das eine hochflexible Ausrichtung sowie den Betrieb in verschiedenen Modi mit unterschiedlichen Bildgrößen und Auflösungen ermöglicht. Es wird rund um die Uhr unabhängig von Wetterbedingungen Bilder erzeugen. PAZ ist auf eine Missionsdauer von fünfeinhalb Jahren ausgelegt und wird sowohl von der spanischen Regierung als auch von kommerziellen Kunden genutzt. Die Ausgangsinvestition der spanischen Behörden für das Projekt betrug 160 Millionen Euro.

Hisdesat und Airbus werden die neue Konstellation gemeinsam nutzen. Die von PAZ erfassten Daten werden zudem in Copernicus, das Umweltüberwachungssystem der Europäischen Union, einfließen.

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