Die baugleichen Satelliten des Typs MMS (Magnetospheric Multiscale Mission) sollen die Wechselwirkung zwischen den Magnetfeldern der Erde und der Sonne untersuchen und möglichst genaue, dreidimensionale Ansichten der Phänomene erstellen, die dabei auftreten. Wissenschaftler vermuten, dass, je nach Größe und Geschwindigkeit der aufeinanderprallenden Magnetfelder gewaltige Energien frei werden können. Diese sogenannte magnetische Rekonnexion stellt eine Neuverbindung magnetischer Feldlinien dar, die zum Beispiel auf der Sonnenoberfläche aus verschiedenen Feldlinienbündeln stammen. Liegen sie nahe beieinander, kann sich eine Grenzschicht bilden, in der starke Ströme fließen und die Felder zum Teil ausgelöscht werden. Dabei werden enorme Energien frei, Plasma wird aufgeheizt und von der Sonne weg beschleunigt. Damit ist es in der Lage, auch das Magnetfeld der Erde zu beeinflussen. Insgesamt vermuten die Experten als Folge solcher Rekonnexionen einige der stärksten Explosionen im Sonnensystem.
Die Satelliten verfügen jeweils über rund 100 Sensoren und sollen ab Sommer dieses Jahres mit ihrer Arbeit beginnen. Vorerst sind jedoch erst einmal diverse Funktionschecks sowie die Ausrichtung der Flugkörper in ihrer Konstellation erforderlich. Insgesamt lässt sich die NASA die Satellitenmission umgerechnet 3,7 Milliarden Euro kosten. MMS ist die vierte Mission des NASA-Programms Solar Terrestrial Probes, das 2001 mit dem Start von TIMED eröffnet wurde. Dem folgten der japanische Solarbeobachtungssatellit Hinode mit NASA-Beteiligung September 2006), die Zwillingssatelliten STEREO (Oktober 2006) und nun MMS.