Airbus entwickle den neuen, vollautomatischen Bohrer derzeit, um das Bohren von Nietlöchern in Flugzeug-Strukturkomponenten wesentlich zu verbessern, meldete Airbus am Dienstag. Der erste Demonstrator für die neue Technik nehme noch 2017 bei Airbus in Bremen die Arbeit auf.
Die mit Hilfe deutscher Fördermittel in der Airbus-Forschungsabteilung entstandene Bohrtechnik setze erstmals auf einen Industrieroboter mit elektrischer Vibrationsspindel. Dieser setze die Bohrlöcher automatisch, wobei eine schwingende Bewegung des Bohrkopfes mehrmals pro Umdrehung immer nur sehr kleine Splitter entstehen lasse. Diese könne man, anders als bei herkömmlichen manuellen und halbautomatischen Bohr-Verfahren mit gröberen Splittern, jeweils rückstandslos entfernen.
Außerdem senke das vollautomatische Verfahren die Bearbeitungsdauer von dicken Teilen aus Titan um die Hälfte. Dank niedrigerer Bohrtemperaturen sinke zudem der Werkzeugverschleiß und die Beanspruchung des Materials. Magnetlager machten die Bohrspindel wartungsfrei.
Noch vor Jahresende soll das erste Bremer Robotersystem mit der magnetgesteuerten Bohrspindel Nietlöcher in die Landeklappen von A330 und A350 bohren. Später soll die neue Technik auch konzernweit an anderen Standorten eingebaut werden.