Russischer Airliner-Abschuss mit 38 Toten: General wird befördert anstatt bestraft

Absturz der Embraer 190 von Azerbaijan Airlines
Russischer General nach Airliner-Abschuss befördert

Veröffentlicht am 24.07.2025
Embraer 190 Wrack nach Absturz in Kasachstan
Foto: Issa Tazhenbayev/AFP via Getty Images

Am 25. Dezember 2024 stürzte eine Embraer 190 von Azerbaijan Airlines im Anflug auf den Flughafen von Aktau in Kasachstan ab. Beim Betrachten der veröffentlichten Videos kann man kaum glauben, dass von den 67 Insassen an Bord 29 überlebten. Der Regionaljet befand sich auf dem Flug nach Grosny und wurde durch "Einwirkung von außen" beschädigt. Zunächst entschuldigte sich der russische Präsident Wladimir Putin in einem Telefonat mit dem aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew allerdings nur dafür, dass der sich der Vorfall im russischen Luftraum ereignet habe.

Später stellte sich heraus, dass das Verkehrsflugzeug von der russischen Luftabwehr beschossen wurde. Laut dem aserbaidschanischen Newsportal Minval Politika hat ein interner russischer Untersuchungsbericht nun ergeben, dass der Befehl zum Abschuss der Embraer vom Kommandeur der 51. Luftverteidigungsabteilung der 4. Garde Armee der Luftwaffe und Luftverteidigung des südlichen Militärbezirks persönlich gekommen sein soll. Generalmajor Alexander Wasiljewitsch Topilolo hatte jedoch ausgesagt, die beiden abgefeuerten Raketen hätten sich selbst zerstört. Daher könnten sie den Airliner nicht beschädigt haben. Stattdessen beschuldigte er die russische Flugsicherung in Rostow möglicher Versäumnisse.

General entgeht Strafverfolgung

Der interne Untersuchungsbericht kommt zu dem Schluss, dass sich die mit dem Flugabwehrsystem Pantsir-S ausgerüstete Einheit in einem "ungeeigneten technischen und organisatorischen Zustand" befunden hätte, der eine rechtzeitige Identifizierung des Ziels verhinderte. Dennoch gab Topilolo per Telefon den Befehl zum Abschuss. Daraufhin starteten die Soldaten zwei Flugkörper, von denen einer die Embraer traf. Die Ermittler aus Aserbeidschan fanden später Fragmente einer Pantsir-S-Rakete im Wrack des Flugzeugs. Trotz des tragischen Vorfalls mit 38 Toten kam es zu keiner Strafe für den General. Stattdessen erhielt er später sogar eine Beförderung. Er wurde zum stellvertretenden Kommandeur der 11. Garde-Luftstreitkräfte und der Luftverteidigungsarmee des Militärbezirks Ost ernannt. Präsident Ilham Alijew will nun Russland vor dem internationalen Gerichtshof verklagen.