Deutschlands Retro-Sea King stellt alle in den Schatten

SAR-Meet in Nordholz
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Deutschlands Retro-Sea King stellt alle in den Schatten

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Die Ära des Westland Sea King bei der deutschen Marine nähert sich mit Siebenmeilenstiefeln ihrem Ende. Beim SAR Meet in Nordholz hatte der legendäre Hubschrauber noch einmal einen großen Auftritt – und präsentierte sich stilecht im Retro-Look vergangener Tage.

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Der Sea King Mk.41 mit dem Taktischen Kennzeichen 89+63 hat in seiner Laufbahn schon einiges mitgemacht. 1974 an Deutschlands Marineflieger ausgeliefert, leistete er gemeinsam mit seinen Artgenossen fünf Jahrzehnte lang treue Dienste bei der Seenotrettung in Nord- und Ostsee. Bis heute setzt das Marinefliegergeschwader 5 den bewährten Helikopter ein, doch seine Zeit läuft ab: In Zukunft werden neue NH90 Sea Lion die SAR-Aufgaben der Sea Kings übernehmen – auf die 89+63 und die anderen verbliebenen Oldtimer wartet der Ruhestand. Doch wie es sich für eine echte Legende gehört, räumt auch der Sea King seinen Platz nicht ohne einen letzten großen Auftritt – für den Geschwaderangehörige der 89+63 einen mächtig gelungenen Sonderanstrich im Stile der 1960er-Jahre verpassten.

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Der Sea King 89+63 präsentierte sich im gelungenen Sonderanstrich, der den Rettungsfliegern der 60er-Jahre nachempfunden ist,

Wettkampf der SAR-Crews

Derart in Schale geworfen, stahl der sonderlackierte Sea King beim SAR Meet Ende August in Nordholz allen anderen Teilnehmern die Show. Und das, obwohl die 89+63 beim Wettkampfteil des großen Treffens der Such- und Rettungsflieger gar nicht mit dabei war. Im Teilnehmerfeld des internationalen Wettstreits, der angewandte Rettungsverfahren im sportlichen Rahmen verbessern und weiterentwickeln soll, bekam mit der 89+55 stattdessen ein anderer Sea King des MFG 5 ein letztes Mal die Gelegenheit, sich zu beweisen. Weitere Teilnehmer aus den Reihen der deutschen Marine waren NH90 NTH, Super Lynx Mk.88A und EC135 vom MFG 5 sowie eine H145M LUH vom Transporthubschrauberregiment 30 aus Niederstetten. Als internationale Gäste hießen die Organisatoren W-3A Sokol und Mi-17 aus Tschechien, NH 90 aus Belgien und SA365N3+ aus Litauen willkommen. Beobachter waren außerdem aus Frankreich, den Niederlanden, Portugal und Zypern sowie aus Venezuela angereist.

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Das Team aus Prag-Kbely sicherte sich mit seinem W-3A Sokol den Gesamtsieg im SAR-Wettkampf. 

Tschechen siegen mit Sokol

Das SAR Meet, das regelmäßig an unterschiedlichen Standorten stattfindet, dient vor allem dem Kennenlernen und Erfahrungsaustausch der Such- und Rettungsflieger, vor allem aus den Anrainerstaaten von Nord- und Ostsee. Doch natürlich kommt kein Team zum Treffen, um bei der "Flying Challenge", dem traditionellen sportlichen Wettkampf, sang- und klanglos zu verlieren. Die Challenge bestand 2023 aus drei Aufgaben: dem punktgenauen Absetzen eines Gewichts, der Bewältigung eines vorgeschriebenen Parcours mit einer Rettungspuppe am Seil sowie einer Navigationsaufgabe. Letztere konnte die belgische NH 90-Crew der 40Sqn aus Koksijde für sich entscheiden, während die Geschicklichkeitsprüfungen und der Gesamtsieg an das Team W-3A Sokol der 243 Sqn aus Prag-Kbely ging.

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