Unter der Bezeichnung „Adaptive Compliant Trailing Edge (ACTE)“ testen die NASA und das US Air Force Research Laboratory langfristig flexible Klappen, die bei FlexSys in Ann Arbor, Michigan, entwickelt und gebaut worden sind. Die Bauteile gehören zum System FlexFoil, das verschiedene veränderliche Bauteile zum Austausch an existierenden oder zur Installation an Neuflugzeugen vorsieht.
Die Klappen aus flexiblem Material ermöglichen die Herstellung einer veränderlichen Geometrie der Bauteile je nach Flugregime; allerdings halten alle Beteiligten die dafür erforderliche Technologie noch geheim. Derzeit ist nur bekannt, dass die Bauteile aus Kompositmaterialien nach einem von FlexSys patentierten Verfahren bestehen und sehr leicht sein sollen.

Normalerweise bilden sich beim Ausfahren konventioneller Klappen mehr oder weniger breite Schlitze zwischen ihnen, die zu starken Verwirbelungen des Luftstroms, zu Lärm und steigendem Kraftstoffverbrauch führen. Bei ACTE ist das nicht der Fall – hier fahren die Klappen wie ein einziges homogenes Teil aus und sind eben nicht deutlich voneinander separiert.
Als Erstes wurde eine Gulfstream GIII des Armstrong Flight Research Centers auf der Edwards AFB in Kalifornien mit solchen biegsamen Klappen ausgestattet. Dafür wurden die knapp sechs Meter langen, aus Aluminium gefertigten Standardklappen des Flugzeugs entfernt. Das Flugtestprogramm läuft bereits seit März 2014 und soll im Langzeitversuch die prognostizierten Kraftstoffeinsparungen, vor allem aber die Verringerung des Fluglärms bei Start und Landung nachweisen.
FLUG REVUE Ausgabe 01/2015