Die Vereinigten Staaten von Amerika hatten dem Tschad die zwei Cessna 208B Grand Caravan als Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus geliefert. Insgesamt 42 Millionen Dollar soll die USA für die Flugzeuge, Hallen und den Aufbau von Wartungsinfrastruktur investiert haben. Die Flugzeuge waren mit der Überwachungstechnik L-3 Wescam MX-15 ausgestattet, die unter anderem Livebilder aus der Luft senden kann. So sollte der Kampf des afrikanischen Landes gegen den Terrorismus gestärkt werden.
Jetzt will der Tschad die Flugzeuge aufrüsten: Die Turboprops sollen mit lasergesteuerten Lenkraketen ausgestattet werden. Das Land will damit die Zeit bis zur Lieferung des von ihm bestellten türkischen Trainer und leichten Kampfflugzeugs TAI Hürkuş überbrücken.
Vergleichbar lassen sich die beiden Muster kaum – die Bewaffnung des amerikanischen Multifunktions-Hochdeckers ist allerdings keineswegs ungewöhnlich: 2021 hat die im US-Bundesstaat Virginia beheimatete MAG Aviation die Zulassung für ihre MC-208 erhalten, die mit bis zu 14 Lenkraketen ausgerüstet werden kann.
Europäische Partner für Umbau
Für seinen Umbau hat der Tschad allerdings den französischen Militärausrüster Sofema verpflichtet. Das Überwachungspod Euroflir 410 wurde von dem französischen Hersteller Safran bereits geliefert. Was noch fehlt, sind die Lenkraketen vom Typ FZ275. Die sollte eigentlich Thales aus Belgien liefern.
Belgien verweigert Genehmigung
Doch Belgien, sperrt sich gegen eine Exportgenehmigung für die Waffenlieferung und begründet das mit der Menschenrechtslage in dem afrikanischen Staat. Konkret nennt Belgien die gewaltsame Niederschlagung von Demonstrationen durch Sicherheitskräfte im vergangenen Jahr, bei der mindestens 50 Tote zu beklagen waren.
Weil die Umrüstung aber bereits begonnen wurde, sind die eigentlich für Überwachungsaufgaben gedachten Grand Caravans seither nicht einsatzbereit.