Nach wie vor sind Tests von amerikanischen Hyperschallwaffen etwas Besonderes, vor allem, wenn sie nicht wie gewohnt vor der eigenen Küste stattfinden. Bereits im vergangenen Februar hatte die US Air Force Fotos einer AGM-183A an einer B-52H Stratofortress auf Guam veröffentlicht. Im Rahmen eines Kurses sollten sich gemäß einer offiziellen Mitteilung Bomber-Besatzungen mit Hyperschallwaffen vertraut machen. Eine ähnliche Veranstaltung fand zuvor schon auf der Edwards Air Force Base statt. Trotzdem mehrten sich die Zeichen, dass es in der auch von China beanspruchten Pazifikregion nicht nur bei der Theorie bleiben würde.
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Start von Guam aus
Nun hat die USAF den Einsatz des Air-launched Rapid Response Weapon (ARRW) im Pazifik bestätigt. Am 17. März hob eine Startofortress von der Piste der Andersen AFB auf Guam ab und flog in Richtung der Marshall-Inseln. Dort erfolgte dann der Start der AGM-183A im Areal der sogenannten Reagan-Test-Site. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Radar- und Telemetrie-Anlagen, die auf verschiedenen Inseln des Kwajalein-Atolls verteilt sind. Die Gesamtfläche des Testareals beträgt rund 1,9 Millionen Quadratkilometer, fünfmal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland.
Ergebnis bleibt geheim
Über den Verlauf und vor allem den Ausgang des Testflugs gab die USAF keine Informationen. Ein Sprecher sagte lediglich, dass man "wertvolle und einzigartige Daten" gewonnen hätte. Der Test sei dazu gedacht gewesen, eine "Reihe von Hyperschallprogrammen voranzubringen". Bei der AGM-183A handelt es sich um einen zweistufigen Flugkörper. Eine mit einem Raketenmotor ausgestattete Booster-Stufe bringt das hypersonische Vehikel in der Spitze auf Geschwindigkeit. Dieses verfügt zwar nicht über einen eigenen Antrieb, lässt sich aber im Bahnneigungsflug steuern.
Die von Lockheed Martin entwickelte AGM-183 besitzt zwei Stufen. Das Hyperschall-Vehikel befindet sich in der Spitze.
Programm eingestellt?
Für die von Rückschlägen betroffene AGM-183 war es jedoch wahrscheinlich der letzte Versuch, denn das Pentagon hat für das kommende Jahr im Haushaltsplan keine Geldmittel mehr vorgesehen. Ganz im Gegenteil zur Hypersonic Attack Cruise Missile (HACM), die im nächsten fiskalischen Jahr 517 Millionen Dollar erhalten soll. Im Gegensatz zum ARRW-Programm gilt die Waffe als kleiner und flexibler einzusetzen.
