Vorschläge des Oberbefehlshabers
Auch Schweden will NH90 loswerden

Schwedens Oberbefehlshaber Micael Bydén hat eine umfangreiche Analyse der Sicherheitslage vorgelegt und der Regierung Vorschläge für die Weiterentwicklung der Streitkräfte unterbreitet. Die NH90 sollen demnach ausgemustert werden.

NH90 (Helikopter 14) in Schweden.
Foto: Försvarsmakten

Nach Australien und Norwegen will auch Schweden seine NH90-Hubschrauber loswerden. "Als Ergebnis der ...Überprüfung der bestehenden Hubschraubersysteme werden sowohl der bodengebundene als auch der seegestützte Helikopter 14 (Hubschrauber 14E und F) ausgemustert", so Oberbefehlshaber Bydén in seinem am Dienstag vorgestellten Positionspapier für die Regierung.

"Die Beschaffung eines neuen seegestützten Hubschraubers wird in diesem Zeitraum (2024- 2030) beginnen, und zusätzliche Hubschrauber 16 (Sikorsky Black Hawk) werden beschafft, um den Hubschrauber 14E zu ersetzen. Ziel ist es, den operativen Anforderungen früher gerecht zu werden und die Verfügbarkeit der Hubschraubersysteme zu erhöhen, um den Bedarf des Heeres, der Spezialkräfte und der Marine zu decken" heißt es. Die Ausmusterung der NH90 soll bis spätestens 2035 erfolgen.

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Schweden hatte seit Anfang des Jahres eine Überprüfung der NH90 (Helikopter 14) durchgeführt. Es ging vor allem um notwendige Upgrades für die U-Boot-Bekämpfung, aber auch um eine mangelhafte Verfügbarkeit der Maschinen. Schweden hat neun Helikopter für das Heer und neun für Marineaufgaben beschafft.

Schweden will außerdem seine 20 Leonardo AS109M (Helikopter 15) ausmustern. Derzeit sind 15 UH-60 im Einsatz, die nach Verzögerungen im NH90-Programm gekauft wurden.

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Die NH90-Problematik ist Teil der laut Bydén "sehr ernsten Sicherheitslage, die hier und jetzt verstärkte militärische Fähigkeiten sowie längerfristig die Entwicklung von Fähigkeiten erfordert." Der militärische Rat, den Oberbefehlshaber Bydén "heute der Regierung gegeben hat, betrifft die Frage, wie die Streitkräfte bis 2035 entwickelt werden sollten, um die maximale Verteidigungskraft zu erreichen", heißt es.

Zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit nach dem Geplanten NATO-Beitritt schlägt der Oberbefehlshaber unter anderem vor, die Zahl der sofort verfügbaren Einheiten zu erhöhen, alle Kampfkräfte mit neuem Gerät zu versorgen, das Wehrpflichtvolumen zu erhöhen und die Kriegsorganisation zu vergrößern. Der Oberbefehlshaber stellt außerdem fest, dass politische Entscheidungen schnell getroffen werden müssen, um das Wachstum der operativen Fähigkeiten nicht zu verzögern.

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