Offiziell zählt die US Coast Guard zu den vier Teilstreitkräften der USA. Damit war die 2021 von Joe Biden nominierte Linda Fagan die erste weibliche Befehlshaberin einer dieser Abteilungen der US-Armee. In Friedenszeiten ist die Küstenwache jedoch dem Department of Homeland Security unterstellt. Einen Tag nach der Amtseinführung von Donald Trump entfernte die Behörde die Admiralin von ihrem Amt. Laut der Heimatschutzabteilung lagen die Gründe in "Führungsschwächen, operativem Versagen, und der Unfähigkeit, die strategischen Ziele der US Coast Guard voranzutreiben".
Laut US-Medienberichten sollen auch aktuelle Probleme der Hubschrauber-Flotte mitverantwortlich sein. Die MH-60T-Flotte leidet unter der starken Nutzung, zahlreiche Helikopter erreichen das Strukturlimit der Zelle von 20.000 Flugzeugen. Abhilfe sollen von Sikorsky neu gebaute Rümpfe schaffen, in denen die Systeme bestehender Jayhawks transplantiert werden. Die erste "neue" Maschine ging am 8. August 2024 an die Air Station Astoria in Oregon. Zudem stoßen 20 gebrauchte Seahawks von der US Navy zum Inventar.
Linda Fagan (Mitte) war die erste Befehlshaberin einer der vier US-Teilstreitkräfte.
Hubschrauber gegroundet
Einen herben Rückschlag musste die USCG jedoch im August 2024 hinnehmen: Wohl aus Sicherheitsgründen musste die Lebensdauer der MH-60T auf 19.000 Flugstunden reduziert werden. Damit kam für sechs Hubschrauber der aktuell nur 48 Einheiten umfassende Flotte das ungeplante, sofortige Aus.
Die Coast Guard sieht den Einsatz der MH-60T bis mindestens ins Jahr 2040 vor. Mit der geplanten Außerdienststellung der MH-65 Dolphin will sich die Küstenwache ausschließlich auf das Sikorsky-Muster konzentrieren. Das Arsenal soll in Zukunft 127 Exemplare umfassen – wenn es die knappen Budgets zulassen. Die Behörde gilt in den USA als chronisch unterfinanziert. Für die gesamte Luftfahrtflotte sind im aktuellen Steuerjahr nur 206 Millionen Dollar vorgesehen. Fagan hatte sich während ihrer Dienstzeit auch stark für Diversität, Gleichheit und Inklusion eingesetzt. Das Kommando übernimmt nun der bisherige Stellvertreter, Admiral Kevin E. Lunday.
