Aufgrund des von der Vereinigung Cockpit (VC) ausgerufenen Pilotenstreiks muss die Lufthansa von den 1520 für heute geplanten Flüggen 1000 ausfallen lassen. Dies betrifft laut Angaben der Fluglinie 140000 Passagiere. Zuvor war der Versuch, die Streiks mit einer einstweiligen Verfügung zu verhindern, erfolglos geblieben. Die Lufthansa reagiert nun und reicht eine Schadensersatzklage gegen die Vereinigung Cockpit beim Arbeitsgericht Frankfurt ein. Diese Klage beziehe sich auf die Unrechtmäßigkeit des Pilotenstreiks im April 2014, als die VC trotz noch geltendem Tarifvertrag die Lufthansa Cargo bestreikte. Den damals entstandenen Schaden beziffert der Konzern auf rund 60 Millionen Euro. Außerdem friert man den Besitzstand der bereits im Unternehmen befindlichen Cockpit-Besatzungen im Bereich des Konzerntarifvertrags auf den jetzigen Stand ein und stellt "aufgrund mangelnder Wettbewerbsfähigkeit" keine neuen Piloten zu den aktuellen Bedingungen ein. Bei den weiteren Verhandlungen will man sich ausschließlich auf Tariffragen konzentrieren; über die künftige Konzernstruktur wird nicht mehr debattiert.
Darüber hinaus droht die Lufthansa mit der Kündigung von bereits abgeschlossenen Vereinbarungen zwischen Lufthansa und der Konzerntarifkommission der VC. "Wir hätten gerne endlich wieder Tarifverhandlungen mit der Vereinigung Cockpit aufgenommen, anstatt auf die erneute Eskalation reagieren zu müssen. Ich appelliere auch an die Piloten, ihrer persönlichen Verantwortung gerecht zu werden. Mit der von der VC in Aussicht gestellten Streikplanung bis zum Jahresende würde der finanzielle Schaden pro betroffenem Pilot 100000 Euro übersteigen“, sagte Bettina Volkens, Vorstand für Personal und Recht der Deutschen Lufthansa AG. VC-Pressesprecher Markus Wahl sagt dagegen: „Das Lufthansa Management sollte sich nicht hinter juristischen Positionen verstecken, sondern endlich mit konstruktiven Angeboten an den Verhandlungstisch zurückkehren. Der Konzernvorstand muss endlich erkennen, dass ein Dienstleistungsunternehmen nicht gegen das eigene Personal geführt werden kann. Wir sind bereit, zukunftsfähige Strukturen mitzugestalten.“