Der Aufsichtsrat des Konzerns habe am Donnerstag dem Erwerb der Flugzeuge zugestimmt, teilte Lufthansa mit. Die Auslieferungen erfolgten ab Mitte des Jahrzehnts an Fluggesellschaften der Lufthansa Group. Die Milliardenbestellung stehe im Einklang mit der mittelfristigen Finanzplanung des Konzerns. Zudem befinde sich die Lufthansa Group in fortgeschrittenen Verhandlungen für weitere Langstreckenflugzeuge, die kurzfristig verfügbar sein könnten.
Neues Bekenntnis zum Premiumanspruch
Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, dessen Vertrag heute vorzeitig verlängert wurde, sagte: "Mit dem Kauf von 22 zusätzlichen A350 und Boeing 787 haben wir für die Airlines der Lufthansa Group seit Beginn der Pandemie insgesamt mehr als 50 Langstreckenflugzeuge neuester Generation gesichert. Die Flugzeuge werden mit unserer neuen Langstreckenkabine ausgestattet, inklusive der neuen Sitz-Generation in allen Klassen. Die Kombination aus unseren erstklassigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Boden und an Bord, modernsten Flugzeugen und unserem neuesten Sitzangebot an Bord wird unsere Airlines im Premiumsegment wieder weit vorne positionieren. Darüber hinaus tragen die neuen Flugzeuge entscheidend dazu bei, unsere CO₂-Einsparziele bis 2030 zu erreichen, denn treibstoffeffiziente Flugzeuge modernster Bauart sind im Luftverkehr der mit Abstand größte Hebel für mehr Klimaschutz."
Weniger Verbrauch, Abgas und Lärm
Inklusive der heutigen Bestellung erhält die Lufthansa Group in den nächsten Jahren 108 Langstreckenflugzeuge, darunter A350-1000, A350-900, Boeing 787-9 und die Boeing 777-9. Damit will der Konzern die wirtschaftlichsten, leisesten und sparsamsten Langstreckenflugzeuge betreiben, die es aktuell gibt. Im Schnitt verbrauchen die neuen Flugzeugtypen nur noch rund 2,5 Liter Treibstoff pro Passagier und 100 Kilometer Flugstrecke. Das sind rund 30 Prozent weniger als bei Vorgängermodellen. Auch die Abgase verringern sich entsprechend.
Ablösung älterer Teilflotten
Die neuen Langstreckenflugzeuge ersetzen auch ältere Muster. Deshalb werden mittelfristig sechs Teilflotten mit älteren Flugzeugtypen stillgelegt: die viermotorigen Boeing 747-400, Airbus A340-600 und Airbus A340-300 sowie die zweimotorigen Boeing 777-200, Boeing 767-300 und Airbus A330-200. Der Anteil viermotoriger Langstreckenflugzeuge im Konzern soll dadurch auf unter 15 Prozent sinken, vor der Pandemie lag der Anteil noch bei rund 50 Prozent.
Technologiekooperation mit Airbus
Neben der Vereinbarung über den Kauf der neuen Flugzeuge haben Airbus und Lufthansa auch ein "Memorandum of Understanding" unterzeichnet, um ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und der Zukunftstechnologien weiter zu stärken. Hierzu gehören die verstärkte Nutzung nachhaltiger Flugkraftstoffe, die weitere Optimierung des Flugbetriebs durch ein effizienteres Flugmanagement und die Erforschung des Einsatzes von Wasserstoff. Insgesamt hat die Lufthansa Group, inklusive moderner Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge der A320neo-Familie, über 200 Festbestellungen für Flugzeuge neuester Generation erteilt, die in den kommenden Jahren ausgeliefert werden.
Flotten-Neuling Airbus A350-1000
Der Airbus A350-1000 wird ein neues Mitglied in der Lufthansa Group-Flotte. Dieser Flugzeugtyp ist 73,8 Meter lang und bietet rund 15 Prozent mehr Kapazität gegenüber der A350-900. Die zehn bestellten A350-1000 sollen vorrangig premium-starke Märkte bedienen und werden daher alle mit der First Class ausgestattet.
Bewährte Mittelklasse Airbus A350-900
Aktuell betreibt Lufthansa 21 Flugzeuge dieses Typs mit großem Erfolg. Mit den heute bestellten fünf A350-900 folgen insgesamt 33 weitere Exemplare dieses Langstreckenflugzeugs.
Multitalent Boeing 787-9
Aktuell sind drei Boeing 787-9 bei Lufthansa Group im Einsatz. Inklusive der neuen Bestellung werden in den nächsten Jahren 36 zusätzliche Boeing 787-9 ausgeliefert.