Eine Randnotiz in einem Artikel auf der Website des Luftfahrtjournalisten Sam Chui ließ Interessierte letzte Woche aufhorchen: Swiss kann mit der Zuteilung von Airbus A350-900 aus dem Konzernauftrag rechnen. Ein Lufthansa-Chef Carsten Spohr zugeschriebenes Zitat aus dem Interview, das diese These stützte, hat der Konzern kurz darauf zwar eingefangen. Laut Lufthansa-Kreisen ist aber eigentlich schon ziemlich sicher, dass Swiss bis 2025 von der A340-300 auf die A350-900 umsteigen wird.
Logische Nachfolge
"Die A350 ist die logische Nachfolgerin der A340-300", sagte ein Lufthansa-Insider zu unserem Partnerportal aero.de am Freitag. Bereits die Mitarbeiterstruktur lege nahe, dass Lufthansa aus Konzernaufträgen Swiss A350 und Austrian am Ende wohl einige Boeing 787 zuweisen werde. "Swiss hat Airbus-Piloten, Austrian hat Boeing-Piloten." Entscheidender sei aber der "Business Case". Und auch der spreche für die A350-900 in Zürich – die Kabine der A350 ist 120 Millimeter breiter als in der 787 und bietet mehr Gestaltungsfläche für den Einbau einer First Class. Die ist am Drehkreuz in Zürich unverzichtbar.

Gibt die Premium Economy den Ausschlag?
In der A350-900 – das Flugzeug ist mit 67 Metern vier Meter länger als die 787-9 und drei Meter länger als die A340-300 – lasse sich zudem "einfacher eine Premium Economy unterbringen". Zwar gibt es 787-9 mit vier Beförderungsklassen – bei British Airways schrumpfen 787-9 in dieser Auslegung aber auf 216 Sitze zusammen. "Das wäre für Swiss am Ende zu wenig", sagte der Insider.
Lufthansa gibt sich auch intern zu dem Thema bedeckt. Laut Medienberichten hat Lufthansa-Chef Carsten Spohr Swiss-Mitarbeitern vergangene Woche eine Entscheidung des Konzerns über die neue Langstreckenflotte nicht vor Mai 2022 in Aussicht gestellt.