Ein Wachstumstreiber war insbesondere der Interkontverkehr, der mit 9 Prozent am stärksten wuchs. Auch der Europaverkehr verzeichnete mit 7,1 Prozent ein deutliches Plus. Innerdeutsch flogen 2,4 Prozent mehr als noch im Vorjahr. „Die Flughäfen befinden sich auf einem stabilen Wachstumskurs. Ein vergleichbares Wachstum in den Kennzahlen für das erste Halbjahr gab es seit sechs Jahren nicht mehr.“, sagte Ralph Beisel, Geschäftsführer bei ADV. Auch das Cargo-Aufkommen lag mit 2.367.201 Tonnen um 6,8 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Das hohe Wachstum im Interkontinentalverkehr ist laut ADV auf den Ausbau der touristischen Angebote zurückzuführen. Der Wachstumstrend spiegelt sich auch im Sommerflugplan 2017 wieder, bei dem z. B. 145 neue europäische und 32 interkontinentale Verbindungen ergänzt werden. 58 Direktverbindungen verbessern die Konnektivität deutscher Flughäfen. „Die internationalen Verkehre werden durch den Angebots- und Preiswettbewerb der Airlines befördert. Nur die Anbindung an die asiatischen Wachstumsmärkte bleibt hinter den Erwartungen zurück. Ursächlich sind hier fehlende Verkehrsrechte. Dort, wo sich Marktkräfte ohne regulatorische Hürden liberal entwickeln können, wird die Nachfrage stimuliert. Dies trifft z. B. auf die Nord-Atlantik-Verbindungen zu. Im Europaverkehr profitieren die Passagiere, vor allem die preissensibleren Privatreisenden, von den Angebotsausweitungen der Low-Cost-Carrier.“, so Beisel.

Trotz der positiven Entwicklung deutscher Verkehrsflughäfen bleibt der Luftfahrtmarkt laut ADV volatil. Das Bundesverkehrsministerium habe bereits ein Konzept entwickelt, um die Luftverkehrswirtschaft anzukurbeln. „Konkurrierende europäische Luftverkehrsstandorte legen im Interkontinentalverkehr teilweise zweistellig zu. Hemmende Wirkung der politischen Rahmenbedingungen in Deutschland, Airlines auf Konsolidierungskurs und die harte Konkurrenz im internationalen Standortwettbewerb verhindern im Zusammenspiel eine vergleichbare Verkehrsentwicklung.“, sagte Beisel.