Der Flughafen Madeira Funchal Airport (FNC) liegt direkt an der Küste und zählt zu den am schwierigsten anzufliegenden Airports. Aufgrund der Steilküste können Scherwinde auftreten, und die besondere Topografie macht beim Anflug aus südwestlicher Richtung vor dem Aufsetzen eine enge Rechtskurve notwendig. Airline-Piloten dürfen daher hier nur nach einer entsprechenden Einweisung landen. Aufgrund der Wind- und Wetterverhältnisse sind Durchstart-Manöver und Umleitungen keine Seltenheit, aber für die TUI-Fluggäste aus Großbritannien kam es im vergangenen Monat knüppeldick.
Erste Nacht in Porto Santo
Kurz vor 9 Uhr morgens am Freitag war die Stimmung an Bord der Boeing 737 jedenfalls noch gut, als Flug BY2536 von der Piste in Manchester in Richtung Madeira abhob. Doch das Wetter in Funchal machte den reiselustigen Briten einen Strich durch die Rechnung. Ihre Maschine musste auf den Aeroporto do Porto Santo auf der Atlantikinsel Porto Santo ausweichen. Bis zur Runway-Verlängerung in Funchal machten hier von Madeira aus gestartete Flugzeuge einen Tankstopp. Auch die portugiesischen Luftstreitkräfte nutzen den Platz mit Hubschraubern und Seeaufklärern.

Der Flughafen von Funchal ist direkt an einer Steilküste gelegen, was oft zu schwierigen Windverhältnissen führt.
Zweite Nacht in Teneriffa
Das dürften den TUI-Passagieren aber gänzlich egal gewesen sein. Nach einer Nacht in Porto Santo startete die 737 am Samstag zu einem erneuten Versuch – wieder vergeblich. Der Kapitän entschied aufgrund der schlechten Bedingungen, stattdessen nach Teneriffa zu fliegen. Dort wartete man rund vier Stunden, bis die Crew einen erneuten Versuch unternahm und in Richtung Funchal startete. Aber das Wetter blieb unerbittlich, die Boeing kreiste vor Madeira in der Hoffnung auf Besserung – wieder umsonst. Nach mehr als drei Stunden kehrte der Jet unverrichteter Dinge nach Teneriffa zurück. Zum zweiten Mal stand statt erholsamer Urlaubstage eine Zwangsübernachtung im Flughafenhotel an.

Funchal ist ein beliebtes Ziel für Ferienflieger.
Ankunft Sonntagabend
Am Sonntag hatte die Odyssee endlich ein Ende. Allerdings sollte die Geduld der Passagiere noch einmal ordentlich strapaziert werden, denn erst am frühen Abend konnten sie eine weitere TU-737 besteigen. Diese landete dann schließlich um 21.26 in Funchal – nach einer Gesamtreisezeit von knapp 60 Stunden.