Nach dem von uns berichteten Ende des Liniendienstes mit Passagieren am vergangenen Sonnabend flog die Lufthansa-Boeing 737-300, D-ABEC, "Karlsruhe" am Montag mit geladenen Gästen, darunter der FLUG REVUE, zum allerletzten Mal als LH9922 aus Frankfurt nach Hamburg und als LH9923 wieder zurück. Eine der Flugbegleiterinnen hatte zur Feier des Tages ein gelbes Mini-Kleid mit Cape und Schirmmütze, eine originale Lufthansa-Uniform aus den siebziger Jahren, angelegt.
In Hamburg rollte die 737-300, nach einem Wassersalut der Flughafenfeuerwehr, direkt in den Hangar von Lufthansa Technik, wo sich die Belegschaft vom seit fast 50 Jahren bei der Airline eingesetzten Muster verabschiedete. Lufthansa stellt ihre Kurz- und Mittelstreckenflotte einheitlich auf die A320-Familie um.
Lufthansa Technik bleibt dagegen weiter der 737 treu. 43 Kunden lassen 662 Flugzeuge des Musters hier weiter technisch betreuen. Kürzlich hatte LHT angekündigt, in Hamburg einen neuen Wartungsbereich für das Triebwerk LEAP-1B der Boeing 737 MAX aufzubauen.
Der Abschiedsflug kehrte am Nachmittag an den Rhein-Main-Flughafen zurück und wurde auch hier von der Flughafenfeuerwehr mit nochmaligem Wassersalut begrüßt. Die "Karlsruhe" wird nun in die USA gebracht und, in der Nähe von Orlando, bei einem Flugzeughändler an den nächsten Kunden verkauft. Das gut gepflegte Flugzeug macht in der Kabine einen nahezu neuwertigen Eindruck und verfügt im Cockpit über EGPWS-Boden-Kollisionswarnsysteme, Electronic Flight Bags und GPS-Navigation. Die letzten 737-Piloten von Lufthansa wechseln nun auf die Boeing 747- oder auch auf die A320-Flotte.