In einem 33-seitigen BER-Gutachten vom 2. November komme der TÜV Rheinland zu dem Ergebnis, dass trotz fünfjähriger Sanierung die Brandschutzsysteme noch immer nicht funktionierten. Der BER-Zeitplan gerate in Gefahr. Geprüft wurde das Mainpier Nord, das als weitgehend fertig gegolten hatte. Laut TÜV sei dieser Gebäudebereich noch immer nicht betriebssicher. Die ebenfalls geplante Prüfung des baugleichen Mainpiers Süd hätten die Prüfer daraufhin abgesagt. Mitte Dezember will die Flughafengesellschaft einen neuen BER-Eröffnungstermin nennen. Dies hatte sie vor dem jüngsten Zeitungsbericht angekündigt. Schon bisher gilt eine Eröffnung vor dem Jahr 2020 als unwahrscheinlich.
Ursprünglich hatte der neue Flughafen schon im Juni 2012 eröffnen sollen. Wegen Mängeln an der Brandschutzanlage war die Eröffnung jedoch kurzfristig abgesagt und seitdem immer wieder verschoben worden. Die Kosten sind seitdem von 2,5 Milliarden Euro auf bisher 6,6 Milliarden Euro gestiegen.
Unterdessen hat der Flughafen BER einen neuen Masterplan vorgestellt, der wesentliche Erweiterungen für die nächsten Jahrzehnte vorsieht. Neu ist ein zweites Hauptgebäude inmitten der Anlagen, das über brückenartige Laufgänge mit den zu erweiternden Terminalpiers verbunden wird. Außerdem erscheinen nun die angekündigten Satellitengebäude in der Planung, wobei nun ein ebenerdiger Gang, als Ladenpassage quer über das Vorfeld geführt, zum ersten Satelliten geplant ist.
UPDATE:
Die Berliner Flughäfen erklärten am Donnerstag, der TÜV-Bericht sei bekannt und intern bereits zur Sprache gebracht worden. Folgende bereits geprüfte Anlagen wiesen noch wesentliche Mängel auf:
•Brandmeldeanlage (BMA), hier im Main Pier Nord die BMA 61
•Elektroakustisches Notrufwarnsystem (EANWS), hier der Bereich Main Pier Nord
•Sicherheitsbeleuchtung als Teil der Sicherheitsstromversorgung im Main Pier Nord
•Sicherheitsstromversorgung im Main Pier Nord (Bericht noch in der Erstellung)
•Entrauchungssteuerung (ÜSSPS), hier das Segment 1
•Sprinkleranlage
Darüber hinaus wurden die Förderanlagen und die Spüllüftungsanlagen mängelfrei geprüft. Die Bauprojektleitung der Flughafengesellschaft kümmere sich intensiv darum, die Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten und die noch verbleibenden Mängel an den technischen Anlagen konsequent zu beheben. „Es bleibt dabei: Am 15. Dezember werde ich dem Aufsichtsrat einen unternehmerisch verantwortlichen Termin zur Inbetriebnahme vorschlagen“, sagte Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, der Vorsitzende der Geschäftsführung.




