Boeing 737 MAX: So planen die Airlines

Boeing 737 MAX
American will fliegen, Southwest warten, Ryanair verhandeln

Veröffentlicht am 20.11.2020

Zwei Totalverluste und 346 Opfer zogen 20 Monate Flugsperre nach sich: Boeing hat die Systeme der 737 MAX in dieser Zeit überarbeitet – in dieser Woche gab die FAA Hersteller und Airlines grünes Licht für einen Neustart. American Airlines will die 737 MAX bereits Ende Dezember wieder im Linienbetrieb fliegen – die Airline hat für den 29. Dezember einen Umlauf zwischen New York und Miami mit dem Muster angesetzt, der zweite Flug soll am 4. Januar starten.

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Bei Southwest erst im zweiten Quartal 2021

Southwest Airlines lässt sich mit der Aktivierung der Flotte mehr Zeit. "Die 737 MAX wird bei Southwest voraussichtlich nicht vor dem zweiten Quartal in den Dienst zurückkehren", teilte die Airline auf einer Themenseite ihres Internetauftritts mit. Vorher will Southwest die Einsatzfähigkeit "jeder 737 MAX" auf "mehreren Erprobungsflügen" testen.

Wiederzulassung und Strafzölle in Europa

Europäische Betreiber rechnen ebenfalls mit einer baldigen Wiederzulassung. Ryanair will das Flugzeug im Sommerflugplan 2021 einsetzen – allerdings nur, wenn die neuen Jets zollfrei importiert werden können. Die EU hat im Subventionsstreit gerade Strafzölle gegen eine Reihe von US-Erzeugnissen verhängt, auf Flugzeuge werden 15 Prozent fällig. Ryanair-Chef Eddie Wilson setzt seine Hoffnung in eine Entspannungspolitik unter dem gewählten US-Präsidenten Joe Biden. "Wir werden andere Beziehungen haben", sagte der Manager auf einer virtuellen CAPA-Konferenz. Falls die Zölle dennoch bestehen bleiben, "werden wir es nicht sein, der sie bezahlt."

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Rabatte für Ryanair?

Ryanair hat 135 737 MAX 8 bestellt. Wilson beziffert den drohenden Zollaufschlag auf rund zwei Milliarden US-Dollar. Laut Kreisen will die Airline die Abnahme der 737 MAX zwar nicht verzögern, mit Boeing aber über eine Ausgleichszahlung oder zusätzliche Rabatte sprechen.