In der Nacht zum Dienstag versandten die Verkehrsminister von Malaysia, Australien und China ein gemeinsames Schreiben an die Angehörigen der Flugzeuginsassen, in dem sie Einstellung der Sucharbeiten bekannt geben. Das letzte Suchschiff habe das 120.000 Quadratmeter große Suchgebiet im Indischen Ozean verlassen. Trotz modernster Suchmethoden und Rechenmodelle sei es den besten Experten mit heutiger Technologie nicht möglich, das Flugzeug zu orten. Deshalb werde die Suche auf unbestimmte Zeit "ausgesetzt".
Die Entscheidung dazu sei nicht leicht gefallen und man bedauere sie, aber dieser Schritt folge den Beschlüssen eines dreiseitigen Treffens im Sommer 2016. Noch immer könne man den Suchort nicht genauer eingrenzen. Die Minister dankten den Suchmannschaften und anderen beteiligten Nationen für ihren großen Einsatz und ihre Hilfe. Die Hoffnung bleibe, dass künftige, neue Informationen noch einmal eine Wiederaufnahme der Suche ermöglichten.
Nur wenige Trümmer der sehr wahrscheinlich in den Indischen Ozean gestürzten Boeing 777-200ER konnten geborgen werden. Darunter sind eine Landeklappe und das Stück einer Triebwerksverkleidung mit dem Firmenzeichen des Triebwerksherstellers Rolls-Royce, die beide an der afrikanischen Küste angeschwemmt wurden. An Bord des Fluges von Malaysia nach China waren Staatsbürger von China, Malaysia, Australien, Kanada, Frankreich, Indien, Indonesien, Iran, der Niederlande, Neuseelands, Russlands, Taiwans, der Ukraine und der Vereinigten Staaten.
Die mysteriösen Begleitumstände des Verschwindens könnten auf eine absichtliche, gesteuerte Aktion hindeuten. So hatte sich das Flugzeug bei der nächtlichen Übergabe von einem Sektor der Flugsicherung an den nächsten, genau im bestgeeigneten Moment ohne weitere Funkkontakte seitlich aus der geplanten Flugroute "herausgeschlichen" und war nach einer Folge komplizierter Richtungswechsel außerhalb des enger überwachten Radargebietes schließlich auf südwestlichen Kurs gegangen. Dabei waren Transpondersignale und andere Positions-Abstrahlungen des Flugzeugs manuell weitgehend abgeschaltet worden, was tiefgehende Systemkenntnisse voraussetzt.
Die komplexen Manöver scheinen gegen eine technische Störung oder eine handlungsunfähige Crew zu sprechen. Als möglich gilt deshalb, dass einer der beiden Piloten, etwa für einen vertuschten Selbstmord, absichtlich das Flugzeug abstürzen und in einem besonders einsamen Seegebiet verschwinden ließ. Der Kapitän des Fluges soll zuvor auf seinem privaten PC-Flugsimulator ungewöhnliche Flugverläufe nach Art von MH370 geübt haben.