Die Fluggesellschaft easyJet hat ihre gesamte Flotte am Boden geparkt.

Corona erzwingt Betriebspause
easyJet parkt ihre Flotte

Veröffentlicht am 31.03.2020
easyJet parkt ihre Flotte
Foto: easyJet

Wegen der als Reaktion auf die Corona-Pandemie verhängten Reisebeschränkungen und nationaler Ausgangssperren stelle easyJet ihren Flugbetrieb vollständig ein, teilte die Niedrigpreisfluggesellschaft am Sonntag mit. Zuvor habe das Unternehmen noch mit über 650 Rückführungsflügen über 45.000 gestrandete Personen in ihre Heimat gebracht. easyJet werde weiterhin mit Regierungsstellen zusammenarbeiten, um bei Bedarf für weitere Rettungsflüge zur Verfügung zu stehen.

Zum jetzigen Zeitpunkt könne die Airline eine Rückkehr zum regulären Flugprogramm noch nicht absehen. Man bewerte die Lage ständig, außerdem die Vorschriften, die Nachfrage und den Reisebedarf. Alle nicht unbedingt notwendigen Ausgaben auf allen Ebenen würden verschoben, um die Folgen der Corona-Krise zu mildern. Das Parken der Flotte spare erhebliche Kosten.

Die Bilanz von easyJet sehe gut aus, bis 2022 seien keine Umschuldungen vorgesehen. Man verhandele mit Kreditgebern, die gute Bilanzen und ein aussichtsreiches Geschäftsmodell anerkennend bewerteten.

Mit der Kabinengewerkschaft Unite habe man eine Übereinkunft erzielt, nach der die Flugbegleiter ab April für zwei Monate 80 Prozent ihres Durchschnittsgehalts als Kurzarbeitergeld aus staatlichen Programmen erhielten.

Johan Lundgren, Vorstandsvorsitzender von easyJet, sagte: "Ich bin extrem stolz, dass unsere Mitarbeiter in so schwierigen Zeiten ihr absolut Bestes geben. Viele Besatzungen haben sich freiwillig gemeldet, um Rettungsflüge für unsere Kunden durchzuführen. Wir arbeiten ohne Pause, damit easyJet weiter gut positioniert ist, sobald die Probleme wegen des Corona-Virus überwunden sind."

Mit 318 Flugzeugen im Bestand gehört easyJet zu den Riesen am europäischen Luftverkehrsmarkt. Bis Ende 2022 hatte easyJet geplant, über 100 neue Flugzeuge der A320neo-Familie in die Flotte zu nehmen.

Laut Medienberichten soll es über diesen, laut Listenpreis, 5,5-Milliarden-Dollar schweren Auftrag hinter den Kulissen Streit geben. easyJet-Gründer Sir Stelios Haji-Ioannou soll angeblich vom Vorstand der Airline bis Mittwoch dieser Woche sogar eine Abbestellung verlangt haben, da er sonst zu knappe Kassen befürchte. Angeblich will der Unternehmer aber zugleich mehr Anteile an der Airline erwerben.