654 Millionen Franken Betriebsverlust, nur noch 4,8 Millionen Passagiere: Swiss hat die Luftfahrtkrise 2020 in voller Härte gespürt. Der neue Vorstandschef Dieter Vranckx leitet bei der Schweizer Lufthansa-Tochter eine weitere Sparrunde ein – die Schwester-Airline Edelweiss wird ihre beiden A330-300 abgeben. "Es stimmt, dass wir zwei Flugzeuge bei Edelweiss zu viel haben und die derzeit am Boden stehen", sagte Vranckx vergangene Woche bei der Bilanzpressekonferenz in Zürich gegenüber "CH Media".

Edelweiss bleiben vier A340
Die A330-300 sind erst fünf und zehn Jahre alt – und verbleiben möglicherweise im Konzern. "Eine Option ist eine Verlagerung zu Eurowings Discover", sagte Vranckx. Während Edelweiss damit auf vier A340-300 zurückfällt, treibt Lufthansa zeitgleich den Aufbau touristischer Langstrecken am Frankfurter Drehkreuz voran: Eurowings Discover soll ihren Flugbetrieb bereits im Winter 2021/2022 auf sieben A330 stützen – Schweizer Gewerkschaften zeigen sich von den Plänen alarmiert.

"Material und Arbeitsplätze verschoben"
"Der Standort Schweiz darf gegenüber anderen Konzernteilen der Lufthansa nicht benachteiligt werden, indem Material und Arbeitsplätze verschoben werden", sagte der Sprecher des Pilotenverbands Aeropers, Thomas Steffen, der "Luzerner Zeitung". Vranckx erwartet als Folge der Corona-Krise "strukturelle Veränderungen" in der gesamten Airlinebranche, die auch Swiss zu einer Verkleinerung der Flotte zwingen könnten. Eine Entscheidung hier sei aber noch nicht getroffen und hänge von der weiteren Marktentwicklung ab, heißt es in Zürich.