Seit Montagmorgen muss jegliche Luftfracht mit Abflughäfen in Ägypten, Jordanien, Qatar, Saudi Arabien und den Vereinten Arabischen Emiraten vor dem Abflug in die USA zwingend strengeren Kontrollen unterzogen werden. Dies ordnete die TSA mit einer sogenannten "Notfallanweisung" an. Die US-Behörden befürchteten aufgrund aktueller, nachrichtendienstlicher Erkenntnisse, dass terroristische Gruppen aus dem Nahen Osten einen Anschlag auf die Luftfahrt in den USA planten, meldeten US-Medien unter Bezug auf ungenannte TSA-Vertreter. Betroffen seien Passagier- und Frachtflüge in die USA. Als möglich gelte vor allem ein Anschlag mit einem größeren Elektronikgerät. Befürchtet werde zwar kein unmittelbar bevorstehender Anschlag, die US-Behörden wollten damit jedoch mindestens einen Schritt vor der tatsächlichen Bedrohungslage bleiben.
Die Airlines aus den betroffenen Staaten müssen nun im Programm "Air Cargo Advance Screening Protocols" (ACAS) den US-Behörden vorab Informationen über die zur Mitnahme geplante Luftfracht, sowie deren Absender, Laufweg und Empfänger geben. Damit sollen etwaige Unstimmigkeiten aufgespürt werden, beispielsweise ein unverhältnismäßig teurer Luftpostversand von Alt-Elektrogeräten, die es direkt in den USA billiger zu kaufen gäbe. Betroffen ist Luftfracht mit Verladung auf den Abflughäfen Kairo, Amman, Riad, Doha, Dubai und Abu Dhabi. Bei Verdacht sollen die Airlines vorab TSA und die Grenzschutzbehörde CBP informieren, so dass diese wiederum Sonderkontrollen der verdächtigen Gepäckstücke veranlassen können.
Im vergangenen Jahr hatten die US-Behörden bereits kurzfristig einen sogenanten Laptop-Ban verhängt, woraufhin keine elektronischen Geräte über der Größe von Mobiltelefonen mehr in die Kabine mitgenommen werden durften. Nach einem versuchten Terroranschlag auf ein australisches Flugzeug im Sommer nimmt die Türkei bereits am ACAS-Programm teil. Die USA behalten sich vor, die neuen Kontrollstandards für jegliche Luftfracht auf dem Weg in die Vereinigten Staaten zwingend einzuführen. Angeblich nehmen aber 70 Prozent der Frachtairlines schon freiwillig an dem Programm teil.