Emirates stellt die Weichen für die Zeit nach der A380. Die Airline hat am Montag das Heimspiel auf Luftfahrtmesse in Dubai für die Bekanntgabe von Neubestellungen über 55 777-9 und 35 777-8 genutzt. Der Programmauftrag steigt damit auf 205 Flugzeuge. Emirates-Präsident Tim Clark will mit neuen Aufträgen für Interkontflugzeuge den Flottenbedarf zwischen 2027 und 2033 sicherstellen.

Emirates sucht perspektivisch Ersatz für ihre A380-Flotte (Foto). Zwei Boeing-Jets stehen auf der Einkaufsliste.
Boeing im Vorteil
Von der 2025 erwarteten 777X hatte Emirates zuvor 115 Flugzeuge – 80 777-9 und 35 Exemplare der für ultralange Strecken ausgelegten 777-8 – bestellt, im Juli aber möglicherweise 16 777-8 auf die 777-9 umgeschrieben. Emirates baut zudem ihren 787-Auftrag aus – und ändert dessen Struktur. Statt mit 30 plant die Airline jetzt mit 35 Dreamlinern. Der ursprüngliche Auftrag über 30 787-9 wurde geändert und in 20 787-8 und zehn 787-10 aufgespalten, teilte Emirates am Montag auf der Dubai Airshow mit.
Die Partnerairline Flydubai plant ebenfalls mit der 787 – und hat auf der Airshow für 30 787-9 unterschrieben. Dies ist der erste Flydubai-Auftrag für Großraumflugzeuge überhaupt – bisher betreibt Flydubai ausschließlich Mittelstreckengerät der 737-Serie.

Die Boeing 787 wird in den Varianten 787-8 (Bild) und 787-10 zu Emirates stoßen.
A350-1000 noch mit Chancen
Emirates erwartet ab August 2024 die ersten von 50 A350-900 – und ist auch am Topmodell interessiert. "Wir befassen uns sehr intensiv mit der A350-1000", hatte Clark im Juli in einem "Bloomberg"-Podcast durchblicken lassen. Emirates hat laut Kreisen vor einer Auftragsvergabe aber weiter Klärungsbedarf mit dem Triebwerkshersteller Rolls-Royce.
Laut Clark benötigt Emirates insgesamt mindestens 150 zusätzliche Interkontflugzeuge, um Austausch- und Wachstumspläne einzuhalten.