Boeing und Emirates gaben die jüngste Bestellung am Montag bekannt. Demnach ordert Emirates Airline, einer der Erstkunden der Boeing 777X, nochmals 65 Stück der Version 777-9 und hat somit 270 Triple Seven der neuesten Generation bestellt. Damit ist Emirates, wie bei der A380, der mit Abstand größte Kunde des jeweils größten Verkehrsflugzeugs im Angebot. Hinzu kommen zehn, bereits zuvor bestellte, 777-8F-Frachter.
Nachbestellung für 38 Milliarden Dollar
Für Boeing ist die jüngste Bestellung, neben dem materiellen Auftragswert in Höhe von 38 Milliarden Dollar, ein wichtiges Kundenbekenntnis für den stark verspäteten Zweistrahler, dessen frühestmögliches Indienststellungsdatum jüngst nochmals auf nun 2027 verschoben werden musste. Boeing dürfte den Großkunden Emirates mit Sonderpreisen besänftigt haben, etwa weiteren Exemplaren zum Erstkundenrabatt. Scheich Achmed kündigte heute die ersten Emirates-Liefertermine für das zweite Quartal 2027 an.
Plant Boeing eine noch längere 777-10?
Während heute ausdrücklich die Version 777-9 bestellt wurde, teilte Emirates mit, dass der Auftrag auch in Form kürzerer Boeing 777-8 oder einer erst erwogenen aber noch nicht beschlossenen Stretch-Version 777-10, abgenommen werden dürfe, falls Boeing diese mögliche Variante tatsächlich bauen sollte.
Erstkunde forderte maximale Reichweite
Emirates hatte als "Launching Customer" die 777X wesentlich mit beeinflusst. So soll die hohe Reichweite der 777-9, sie schafft es nonstop aus Dubai nach Los Angeles, auf eine direkte Emirates-Forderung zurückgehen. Dagegen soll der andere Erstkunde Lufthansa, wo man eine große Jumbo-Flotte ersetzen muss, maßgeblich die hohe Kapazität und weniger die Reichweite in den Mittelpunkt des eigenen Anforderungsprofils gerückt haben. Boeing hat offenbar beide Forderungen unter einen Hut bekommen.
"Emirates ist bereits der größte 777-Betreiber und jetzt verstärken wir unser Bekenntnis zum Programm mit einer weiteren Bestellung für 65 Boeing 777-9", sagte Scheich Achmed bin Saeed Al Maktoum, Chairman und Vorstandschef der Emirates Group. "Jedes einzelne Flugzeug ist sorgfältig auf Dubais Wachstumsplan abgestimmt."
"Es ist eine große Ehre, dass Emirates erneut die Boeing-777X als Zukunftsmuster ausgewählt hat", sagte Stephanie Pope, die Chefin der Boeing-Verkehrsflugzeugsparte. "Boeing hat Emirates in den vergangenen 40 Jahren mit großem Stolz beliefert, während sie sich zur für Exzellenz und Innovation bekannten Airline entwickelte. Wir hoffen auf noch viele Jahrzehnte weiterer Partnerschaft."
Wettlauf um den A380-Nachfolger
Boeing sagt dem Markt Nahost einen Bedarf für fast 3000 neue Großraumflugzeuge in den nächsten 20 Jahren voraus. Emirates sucht derzeit Nachfolgemuster für die großen Flotten herkömmlicher 777-300ER und Airbus A380. Dabei stehen sich 777X und Airbus A350 gegenüber. Möglich ist, dass Emirates am Ende wieder beide großen Hersteller mit Aufträgen bedenkt. Dubai braucht größtmögliche Flugzeuge, um das globale Liniennetz mit nur einmaligem Umsteigen in Dubai zu verknüpfen.





