Die erste Boeing 787-9 trage die Registrierung D-ABPA und den Namen Berlin, teilte Lufthansa am Dienstag mit. Sie werde nach der Zulassung durch die US-Luftfahrtbehörde FAA im Sommer ausgeliefert, so die Airline. Die FAA hatte jüngst ihre Abnahmeregeln verschärft und prüft wieder jedes einzelne Flugzeug selbst. Der weitgehend aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff bestehende Dreamliner ist das erste von 32 bestellten Flugzeugen für den Lufthansa Konzern. Der Leichtbau-Zweistrahler verbraucht bei voller Auslastung nur 2,5 Liter Kerosin auf 100 Kilometer, laut Lufthansa rund 25 Prozent weniger als die Vorgängermuster.
In der Kabine wird eine verbesserte Business Class eingebaut, bei der jeder Passagiere direkten Zugang zu den Gängen erhält. Nach der Übernahme von Boeing fliegt die in Charleston endmontierte Berlin nach Frankfurt, wo ihre Kabine bei Lufthansa Technik komplettiert wird. Nach dieser mehrwöchigen Umrüstung pendelt der Großraum-Zweistrahler zunächst einige Wochen auf innerdeutschen Strecken. Bei den zahlreichen Starts und Landungen werden die Piloten praktisch an das neue Muster gewöhnt. Als erstes interkontinentales Linienziel ihres Dreamliners nennt Lufthansa bereits Toronto.
Die 32 bestellten Flugzeuge werden von Trent 1000-Triebwerken von Rolls-Royce angetrieben und bis zum Jahr 2027 ausgeliefert. Dabei dürften auch andere Konzern-Airlines als Lufthansa selbst bedacht werden. Zunächst braucht aber Lufthansa dringend die neuen Großraum-Zweistrahler, da sich die Auslieferung ihrer bestellten Boeing 777-9 mehrfach verspätet hatte. Deshalb hatte Lufthansa von Boeing kurzfristig und zusätzlich noch sogeannte "White Tails" der 787 erhalten, also abbestellte, fabrikneue Kundenflugzeuge anderer Airlines.