Lufthansa darf LGW übernehmen

EU Kommission gibt grünes Licht
Lufthansa darf LGW übernehmen

Zuletzt aktualisiert am 21.12.2017

Der Beschluss der Kommission betrifft lediglich den geplanten Erwerb der LGW durch Lufthansa. Denn die Lufthansa hatte sich während des laufenden Fusionskontrollprozesses der Kommission dazu entschieden den restlichen Teil der ursprünglich geplanten Transaktion, d. h. die Übernahme der NIKI Luftfahrt GmbH, fallen zu lassen.

Um die Genehmigung zu erhalten musste die Lufthansa ihr Angebot nachbessern. Im endgültigen Verpflichtungsset sagte Lufthansa zu, ihren Kaufvertrag mit Air Berlin dahin gehend zu ändern, dass sie weniger Slots am Flughafen Düsseldorf erwirbt. Genauer gesagt würde Lufthansa die Übertragung von Slots am Flughafen Düsseldorf für die Sommersaison auf die Zahl von Slots begrenzen, die von zwei Luftfahrzeugen genutzt werden.

Dank dieser Verpflichtungen würde sich das Slotportfolio der Lufthansa am Flughafen Düsseldorf gegenüber dem Szenario ohne die Transaktion um lediglich ein Prozent erhöhen. 50 Prozent der Slots am Flughafen Düsseldorf werden von Lufthansa-Konkurrenten gehalten werden. Dies bedeutet, dass sich die Auswirkungen der Übernahme der LGW durch Lufthansa in Grenzen halten würden, so die EU Kommission.

An den anderen Flughäfen, an denen Lufthansa Slots erwarb, wurden laut EU keine Bedenken ermittelt – weil entweder diese Flughäfen nicht so stark überlastet waren, der Umfang des Slotportfolios der Lufthansa nach der Übernahme nicht zu Wettbewerbsproblemen führte oder der durch die Transaktion herbeigeführte Zuwachs gering war.

Mit ihren endgültig zugesagten Verpflichtungen räumte Lufthansa die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission gegen den Erwerb von LGW aus. Daher kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass unter Wettbewerbsgesichtspunkten gegen die vorgeschlagene Übernahme in der durch die endgültigen Verpflichtungen geänderten Form nichts mehr einzuwenden ist. Voraussetzung für diese Entscheidung ist die vollumfängliche Einhaltung der Verpflichtungen.

Das für Wettbewerbspolitik zuständige Kommissionsmitglied Margrethe Vestager erklärte: „Es ist unsere Aufgabe zu verhindern, dass europäische Verbraucher durch Fusionen schlechter gestellt werden. Lufthansa hat verbesserte Verpflichtungszusagen eingereicht, die sicherstellen, dass die Auswirkungen des LGW-Erwerbs auf den Wettbewerb begrenzt sind. Damit wird unseren Wettbewerbsbedenken Rechnung getragen, welches uns erlaubt heute die geplante Transaktion im Rahmen der EU-Fusionskontrollvorschriften zu genehmigen.“

Alle Mitarbeiter der LGW werden von Eurowings übernommen

Nach Angaben der Lufthansa werden mit der Übernahme der LGW 33 Flugzeuge zukünftig fest zur Eurowings-Gruppe gehören, davon 20 Dash 8 Q400 und 13 Flugzeuge der Airbus A320-Familie. Alle Mitarbeiter der LGW kommen mit ihren bestehenden Arbeitsverträgen zur Eurowings. Mit zusätzlichen Neueinstellungen soll die Zahl der Mitarbeiter im LGW-Flugbetrieb 2018 auf bis zu 870 wachsen. Die Transaktion zur Übernahme der LGW kann im Januar 2018 vollzogen werden.

In den vergangenen Wochen hat Eurowings bereits mehr als 500 Mitarbeiter eingestellt, darunter zahlreiche Piloten und Flugbegleiter. Unterzeichnete Wachstumstarifverträge mit allen Gewerkschaften sorgen inzwischen dafür, dass ausnahmslos alle Flugbetriebe der Eurowings kurzfristig wachsen können, so die Lufthansa