Konzessionen für Flughäfen in Brasilien

Europäische Flughafenbetreiber
Konzessionen für Flughäfen in Brasilien

Veröffentlicht am 23.03.2017
Konzessionen für Flughäfen in Brasilien

Die Fraport AG erhielt den Zuschlag für die Flughäfen in Fortaleza an der Westküste und Porto Alegre im Süden Brasiliens. Das Gebot für die beiden Airports betrug über 560 Millionen Euro. Fraport betreibt, mit den beiden Neuzugängen, nun insgesamt drei Flughäfen auf dem amerikanischen Kontinent. Bereits seit 2001 ist der Flughafenbetreiber an dem Aeropuerto Internacional Jorge Chávez in Lima (Peru) beteiligt. Fraport intensivierte zuletzt sein internationales Engagement massiv. Die Übernahme von 14 Regionalflughäfen in Griechenland soll,  Informationen griechischer Medien zufolge, Mitte April erfolgen.

Zwei weitere europäische Flughafenbetreiber konnten sich im Rahmen des öffentlichen Bieterverfahrens in Brasilien entsprechende Zuschläge sichern. Die Flughafen Zürich AG erhält die Konzession für den internationalen Flughafen Hercílio Luz im Süden Brasiliens. Die Schweizer verfügen bereits über langjährige Erfahrung mit Aktivitäten in Lateinamerika. Neben einem weiteren Airport in Brasilien ist die Aktiengesellschaft auch an Flughäfen in Bogotá, Curaçao und Chile beteiligt. Die Konzession für den Airport in Salvador, vierten brasilianischen Flughafen, der privatisiert werden soll, ging an den französischen Vinci-Konzern.

Die brasilianische Regierung hat im September 2016 ein milliardenschweres Privatisierungsprogramm aufgelegt, um den Rückgang der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes zu bremsen. Das Programm sieht unter anderem die Privatisierung von 34 staatlichen Unternehmen in strategisch wichtigen Bereichen wie Energie, Rohstoffe und Infrastruktur vor. Die Flughäfen in dem aufstrebenden BRICS-Staat galten hierbei als interessantes Übernahmeobjekt. Bereits 2012 versuchte die deutsche Fraport AG erfolglos, eine Beteiligung an brasilianischen Flughäfen zu erwerben. Im Mai vergangenen Jahres, vor der Amtsenthebung der linken Präsidentin Dilma Rousseff und lange bevor die nun anstehenden Privatisierungen beschlossen wurden, bekundete der Frankfurter Flughafenbetreiber Interesse an entsprechenden Konzessionen.