Lufthansa gab die anstehenden Änderungen am Donnerstagabend bekannt. Demnach wolle das Unternehmen nach der bewältigten Corona-Krise eine neue Phase ihrer Unternehmensentwicklung einleiten. Turnusgemäß endeten die Amtszeiten von Harry Hohmeister und Detlef Kayser im laufenden Jahr. Gleichzeitig schieden aber auch noch Christina Foerster und Remco Steenbergen "im beiderseitigen Einvernehmen" aus.
Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Lufthansa AG, sagte: "Der Vorstand hat hervorragende Arbeit geleistet, um die Lufthansa Group durch die äußerst schwierige Phase der Pandemie zu führen. Er hat den anspruchsvollen Wiederaufstieg erfolgreich bewältigt. Heute steht das Unternehmen wieder auf einem wirtschaftlich soliden Fundament. Dafür gebührt allen Vorstandsmitgliedern höchste Anerkennung und Dank."
Mehr Internationalität und Teamverständnis
Kley ergänzte: "Die Herausforderungen für unsere Branche und unser Unternehmen sind andere als in den vergangenen Jahren, sie bleiben jedoch gewaltig. Wir wollen sie mit neuem Schwung und einem veränderten Team angehen, das noch stärker internationale Erfahrung und vielfältige Perspektiven vereint. Die Interaktion mit unseren Kunden, Investoren, Partnern, aber auch die Zusammenarbeit innerhalb der Lufthansa Gruppe verlangen mehr denn je ein ausgeprägtes Teamverständnis. Auch das versprechen wir uns von unserem neuen Vorstandsteam."
Die Deutsch-Italienerin Grazia Vittadini (Foto links) wird Chief Technology Officer für das Ressort "Technik und IT" sowie "Sustainability". Die studierte Aerodynamikerin bringt langjährige Erfahrungen von Airbus und Rolls-Royce mit. Der Schweizer und Belgier Dieter Vranckx (rechts), bisher Vorstandschef bei Swiss, wird neuer Vorstand "Globale Märkte und Steuerung Hubs". Außerdem übernimmt dieser Bereich Zuständigkeiten für die Arbeitsgebiete "Customer Experience" und "Konzernmarkenführung". Vranckx übernimmt im Swiss-Verwaltungsrat außerdem das Amt des Vizepräsidenten von Remco Steenbergen.
Gute Finanzlage, aber komplexe Aufgaben bleiben
Die während der Corona-Flaute mit Steuergeldern gerettete Lufthansa hatte sich relativ schnell von der Branchenkrise erholt, ihre Staatskredite abbezahlt und neue Milliardengewinne ausgewiesen. Mittlerweile stehen neue Herausforderungen an: Steigende Energiepreise und die Umstellung auf klimaschonendere Antriebe, verspätete Auslieferungen neuer Flugzeugmuster und unerwartete Getriebefan-Überholungen, komplizierte Übernahme- und wettbewerbsrechtliche Verhandlungen bei ITA, interne Umstrukturierungen und eine Wachstumsverlagerung zu kostengünstigeren Tochterfirmen, während es Nachschubprobleme und Tarifauseinandersetzungen im Personalbereich gibt, und schließlich die Einführung neuer "Allegris"-Flugzeugkabinen, die ein konkurrenzfähiges Angebot auch in Zukunft sicherstellen sollen.