Russlands Regierung hilft Aeroflot mit frischem Geld

Finanzielle Unterstützung
Russlands Regierung hilft Aeroflot mit frischem Geld

Zuletzt aktualisiert am 08.06.2022
Der erste Airbus A350 für Aeroflot.
Foto: Airbus

Russlands größte Fluglinie Aeroflot ist von weiten Teilen der Welt abgeschnitten. Etliche Staaten quittierten die russische Invasion in der Ukraine mit dem umgehenden Entzug von Ein- und Überflugrechten. Der Zugang zum Ersatzteil- und Versicherungsmarkt ist Aeroflot ebenso versperrt – China hat deswegen seinen Luftraum für Airbus- und Boeing-Jets von Aerolflot gerade geschlossen. Drei Monate nach dem russischen Einmarsch spürt Russland die Wirkung von Sanktionen an der teilstaatlichen Airline deutlich.

Patrick Zwerger

Staat stützt Aeroflot

Die russische Agentur "Interfax" hatte bereits im April über Vorbereitungen für ein umfassendes Stützungspaket für den strauchelnden Luftverkehrssektor im russischen Wirtschaftsministerium berichtet. Jetzt ist es soweit. Über eine "dringliche Kapitalerhöhung" will Aeroflot bei Aktionären umgerechnet drei Milliarden US-Dollar einsammeln. Allein Russlands Wirtschaftsstabilisierungsfonds NWF soll neue Aktien im Umfang von 1,74 Milliarden US-Dollar zeichnen. Am Ende könnte der Staat aus anderen Töpfen noch weitere Teile der Kapitalerhöhung mitgehen.

Airbus

Sanktionen verhindern Erholung

Aeroflot kommt derzeit nur auf knapp die Hälfte ihres Passagieraufkommens von 2019. Der Airline droht unter Sanktionen zudem der Verlust wertvoller Slots an internationalen Drehkreuzen wie London-Heathrow.