Einfühlsamer Flugbegleiter beruhigt Passagierin
Händchenhalten gegen Flugangst

Um eine Passagierin zu beruhigen, setzt sich Flugbegleiter Floyd Dean-Shannon in den Mittelgang und hält ihre Hand. In den Sozialen Medien wird das Bild des Delta-Airlines-Mitarbeiters zig tausendfach verbreitet. Sogar das US-Fernsehen berichtet über das einfühlsame Crewmitglied.

 Händchenhalten gegen Flugangst
Foto: Facebook / Social Junkie

"Schauen Sie sich dieses Juwel von Flugbegleiter an, der auf unserem Flug von CLT nach JFK dabei war", schreibt Molly Lee auf ihrem Facebook-Profil unter dem Foto von Floyd Dean-Shannon. Darauf kniet der Flugbegleiter im Mittelgang, hält die Hand einer verängstigten Passagierin und versucht sie zu beruhigen.

Facebook / Floyd Joshua Shannon
In den Sozialen Netzwerken fordern die Menschen sogar eine Gehaltserhöhung für den einfühlsamen Flugbegleiter.

Die Aufnahme des Delta-Air-Lines-Mitarbeiters wurde mittlerweile millionenfach in den Sozialen Medien geteilt. In ihren Kommentaren fordern die Menschen dort eine Gehaltserhöhung für den einfühlsamen Flugbegleiter. Sogar das US-Fernsehen hat den 44-Jährige zu seiner bewegenden Tat interviewt. Dass ihr Post eine derartige Publicity auslösen würde, hatte Lee nicht erwartet. "Es war eigentlich nur als kleines Dankeschön gedacht."

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Passagierin hat schon vor dem Start Panik

Gerade einmal seit acht Wochen ist Floyd Dean-Shannon Flugbegleiter. Die Passagierin fällt ihm bereits auf, als sie die Maschine betritt. "Da war sie bereits ein bisschen nervös", erzählt er. Mitflieger berichten, die Dame habe jedem erzählt, dass sie schon lange nicht mehr geflogen sei. Noch bevor der Regionaljet abhebt, beginnt sie stark zu schwitzen.

Als das Flugzeug in der Luft ist, ergreift Dean-Shannon die erste Gelegenheit, ihr zu helfen: Der Flugbegleiter bittet seinen Kollegen, die nächste Kabinenansage zu übernehmen. Dann setzt er sich neben die Passagierin in den Mittelgang, hält ihre Hand und beginnt, zu beruhigen. Er erklärt, woher jedes einzelne Geräusch kommt und dass Turbulenzen keine Gefahr darstellen. "Ich sagte ihr, dass Sicherheit unser oberstes Gebot sei, und dass sie sich keine Sorgen machen müsse", erzählt er. Rund zehn Minuten verbringt Dean-Shannon bei seinem Fluggast.

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Facebook / Floyd Joshua Shannon
Dean-Shannon arbeitet erst seit wenigen Wochen als Flugbegleiter bei Delta Air Lines

Aviophobie, so der Fachbegriff für die Flugangst, ist alles andere als ungewöhnlich. Laut unterschiedlicher Studien leiden zwischen 16 und 38 Prozent aller Deutschen unter Aviophobie. Ursachen können schlechte Erfahrungen bei einem vorherigen Flug ebenso wie die Angst vor Kontrollverlust sein. Körperlich zeigt sich die Flugangst häufig durch Schweißausbrüche, Übelkeit, Herzrasen, Zittern.Rational ist die Furcht vor dem Fliegen unbegründet. Das Reisen in einem Verkehrsflugzeug ist unstrittig die sicherste Art der Fortbewegung: Die statistische Wahrscheinlichkeit, bei einem Flugzeugunglück im Linienverkehr zu sterben, liegt nach Zahlen des Statistischen Bundesamts bei 1:7,22 Millionen. Wer sich also vor dem Fliegen fürchtet, sollte erst recht Bedenken davor haben, zu Hause zu bleiben. Das Risiko, bei einem Unfall in den eigenen vier Wänden zu sterben, liegt in Deutschland nämlich bei 1:6.000.

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