Akbar Al Baker habe nach 27 Jahren "seinen Rücktritt eingereicht", meldeten Medien aus Katar am Montag übereinstimmend. Schon zuvor sei der Top-Manager in einem weiteren Amt als Chairman of Qatar Tourism abgelöst worden. Die Hintergründe des überraschenden Ausscheidens sind noch nicht näher bekannt.
Junge Flotte mit Top-Service
Unter der Führung von Al Baker gelang Qatar Airways der Aufstieg in die Top-Liga der internationalen Airlines. Dabei setzte Al Baker auf eine Mischung aus einer hochmodernen Flotte mit ungewöhnlich hohem Ausstattungsniveau und Service an Bord, nicht nur in den oberen Buchungsklassen. Zugleich baute Katar seinen Drehkreuzflughafen Doha zu einer modernen Drehscheibe nach dem Vorbild von Dubai aus und nutzte die umsteigenden Passagiermengen zum Ankurbeln des Tourismus und der Besucherzahlen im eigenen Land.
Engagierte Persönlichkeit mit Kanten
Qatar Airways gehörte bei vielen aktuellen Flugzeugmustern zu den Erstkunden und nutzte die damit verbundene Aufmerksamkeit für eine Vielzahl von Medienevents und Messeauftritten, an denen Al Baker oft persönlich mitwirkte und bei denen er auf viele Details Einfluss nahm. Seine Reden enthielten oft auch kritische Passagen, bei denen er Programmverspätungen oder angebliche Qualitätsmängel ungewöhnlich offen kritisierte. Auf Dauer belastete diese Offenheit teilweise das Verhältnis zu seinen Hauslieferanten. Insbesondere gegenüber Airbus kühlte sich das Verhältnis ab, nachdem Al Baker A350-Lackierungsmängel beklagt hatte und Airbus öffentlich unterstellte, diese seien sogar "sicherheitsrelevant" gewesen, was der Hersteller stets bestritt. Formell hatte sich die Airline mit dem Hersteller anschließend wieder vertragen und die ausgesetzten Abnahmen neuer Flugzeuge wieder aufgenommen.
Flughafenchef rückt nach
Laut bisher unbestätigten Informationen soll der bisherige Flughafenchef von Doha, Engr. Badr Al Meer, am 5. November die Führung von Qatar Airways als deren neuer Vorstandsvorsitzender übernehmen.