Nach Air-France-Angaben stürmten "gewaltbereite Einzelpersonen" etwa eine Stunde nach dem Beginn eine Sitzung im Pariser Air-France-Hauptquartier, auf der die Unternehmensführung Gewerkschaftsvertretern ein verschärftes Sparprogramm vorgestellt hatte. Während Frédéric Gagey, Air-France-Chairman und Chief Executive Officer der Airline, die Sitzung bereits wieder verlassen hatte, konnten Personalchef Xavier Broseta und der Direktor für den Standort Paris-Orly, Pierre Plissonier, nur unter Polizeischutz die aufgebrachte Menschenmenge der Demonstranten verlassen. Beiden wurde die Garderobe zerrissen. Sie mussten über einen Zaun vom Gelände klettern.
Der Reformplan "2020" sieht unter anderem vor, dass Air France-KLM ihre Langstrecken bis 2017 um etwa zehn Prozent ausdünnt. Dies beträfe fünf Ziele und 35 wöchentliche Frequenzen. Statt eines zuvor geplanten Kapazitätszuwaches um drei Prozent würde dies eine Reduzierung um etwa zwei Prozent bedeuten. Die Flotte soll um 14 Flugzeuge schrumpfen, dafür sollen vorhandene Airbus A340-300 beschleunigt ausgemustert und nicht mehr durch schon bestellte Boeing 787 ersetzt werden. Damit entfielen Stellen für 300 Piloten, 900 Flugbegleiter und 1700 Mitarbeiter beim Bodenpersonal, die durch freiwilliges Ausscheiden abgebaut werden sollen.
AF-KLM-Konzernchef Alexandre de Juniac sagte, er bedauere, dass keine Einigung mit den Gewerkschaften des fliegenden Personals erreicht worden sei. Eine finanzielle Trendwende sei nur mit der Hilfe aller Beschäftigtengruppen möglich. Man bleibe verhandlungsbereit und entschlossen, die Reformen umzusetzen, um langfristig wieder Wachstum finanzieren zu können.