Was immer auch diesen Mann zu seiner Tat bewegt haben mag!
Niemand denkt sich etwas dabei, als Francisco T. seinen Sitznachbarn während der Sicherheitseinweisung durch die Flugbegleiter fragt, wo denn auf der Sicherheitskarte der Türgriff zu finden sei. Auch wunderte sich niemand, als der 33-Jährige während des Flugs in der Bordküche auf und ab ging.

United Airlines Flug 2609 von Los Angeles nach Boston ist schon fast an seinem Ziel – nur noch 45 Minuten Flugzeit sind es bis zur Landung an der Ostküste der USA, als die Geschehnisse an Bord der Boeing 757-200 ganz unerwartet aus dem Ruder laufen.
Täter scheitert dabei, den Notausgang zu öffnen
Zunächst bekommt niemand mit, wie Francisco T. auf die Bordtoilette geht und dort einen mitgebrachten Löffel auseinanderbricht, um sich so eine Stichwaffe zu basteln. Das gesteht der Mann später Ermittlern. Doch dann versucht der 33-Jährige, eine der Notausgangstüren zu öffnen. Glück für alle an Bord: Francisco T. kann den Entriegelungshebel nur eine Viertelumdrehung bewegen, weil sich der Notausgang während des Flugs nicht öffnen lässt. Da er dabei auch den Hebel für die Notruschensicherung umlegt, werden die Piloten auf die Geschehnisse in der Kabine durch eine Warnlampe im Cockpit aufmerksam.
Als ein Flugbegleiter Francisco T. zur Rede stellen will, rastet der aus: "Ich werde jeden hier in diesem Flugzeug töten", schreit er. Wollte er deshalb auch die Notausgangstür öffnen? Dann stürmt der Mann durch den Mittelgang nach vorne, attackiert einen anderen Flugbegleiter und verfehlt ihn dabei mit dem abgebrochenen Löffel knapp am Hals.

Einige mutige Passagiere reagieren spontan: Sie springen von ihren Sitzen auf, stürzen sich auf Francesco T. und ringen ihn zu Boden. Mit Kabelbindern fesseln sie den Mann und halten ihn bis zur Landung fest.

Der Kapitän erklärt über Funk einen Luftnotfall. Diese gewährt dem United-Flug Vorrang vor dem übrigen Verkehr am Flughafen in Boston und ermöglicht ihm eine schnellstmögliche Landung. Als die 757 am Logan Airport aufsetzt, steht die Polizei schon bereit, Francisco T. zu verhaften. Den 33-Jährigen erwartet nun eine Anklage, die in den USA eine lebenslange Freiheitsstrafe zur Folge haben könnte.